25.02.2019
Ein Krieg nach Kriegsende – der Großpolnische Aufstand in Posen/Poznań 1918/19
Kurzreferate & Gespräch anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Hannover und Posen/Poznań
Dienstag, 12. März 2019, 18 Uhr
Historisches Museum
Pferdestr. 6, Eingang Burgstraße
30159 Hannover
Großpolen/Wielkopolska, polnisches Kernland mit der Hauptstadt Posen/Poznań, war bei der Dritten Teilung Polens 1795 an Preußen gefallen und seither zunächst Großherzogtum, später Provinz Posen. Doch mit dem am 11.11.1918 in Compiègne unterzeichneten Waffenstillstand erhielt die Hoffnung der Polen, bei der Wiedererlangung ihrer Staatlichkeit auch Großpolen zurückzugewinnen, eine reelle Chance: Da sich der größte Teil der deutschen Truppen noch an den Fronten befand, konnte sich in der aufgeheizten Atmosphäre zwischen deutschen und polnischen Bewohnern in der Stadt Posen Ende Dezember die polnische Seite durchsetzen. Die Kämpfe breiteten sich rasch in der gesamten Provinz aus, deutsche Truppen konnten sich erst einige Wochen später formieren. Als sie Anfang Februar bereit waren, war es die Zeit nicht mehr – der Waffenstillstand vom 12.11.1918 lief aus, und die Entente drohte, im Fall eines deutschen Gegenschlags in der Provinz Posen den Krieg fortzusetzen. Die so herbeigeführte Verlängerung des Waffenstillstands im Vertrag von Trier vom 16.2.1919 bedeutete den ersten Sieg der polnischen Seite seit der letzten Teilung des Landes durch Preußen, Russland und Österreich und die Abtretung des größten Teils der Provinz Posen an Polen. Personelle, Strukturelle und historische Voraussetzungen und Hintergründe erläutern im Gespräch die Historiker Tim Buchen und Maciej Górny und ordnen das Ereignis in die polnisch-deutsch-europäische Gedenklandschaft ein.
Grußworte
Dr. Jan Willem Huntebrinker, Bildung, Kommunikation & Programme, Historisches Museum, Landeshauptstadt Hannover
Janka Millan, Kulturbüro – Landeshauptstadt Hannover, Internationale Kultur (Städtepartnerschaften)
Referenten
Dr. Tim Buchen hat seit 2017 die BKM-Juniorprofessur für Ökonomische und soziale Netzwerke der Deutschen im östlichen Europa im 19. und 20. Jahr hundert an der Technischen Universität Dresden inne. Zuvor war er unter anderem als DAAD-Fachlektor für Neuere europäische Geschichte an der University of Edinburgh und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Interdisziplinäre Polenstudien der Europa-Universität Frankfurt (Oder) tätig.
Dr. Maciej Górny ist außerordentlicher Professor am Historischen Institut der Polnischen Akademie der Wissenschaften Warschau und am Deutschen Historischen Institut Warschau, wo er seit 2014 als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitet. Er war unter anderem Stipendiat am Berliner Kolleg für Vergleichende Geschichte Europas und von 2006 bis 2010 am Zentrum für Historische Forschung der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Berlin tätig.
Weitere Informationen auf unserer Internetseite.
Eine Veranstaltung des Deutschen Kulturforums östliches Europa in Kooperation mit dem Historischen Museum der Landeshauptstadt Hannover und dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover (Städtepartnerschaften).