07.12.2018
100 Jahre Frauenwahlrecht in Sachsen
Anlässlich des 100. Jubiläums der Einführung des Frauenwahlrechts laden wir Sie gemeinsam mit dem Präsidenten des Sächsischen Landtags, Dr. Matthias Rößler, herzlich ein zur Eröffnung unserer Wanderausstellung 100 JAHRE FRAUENWAHLRECHT IN SACHSEN am 15. Januar 2019 ab 18:00 Uhr in das Bürgerfoyer des Sächsischen Landtags, Bernhard-von-Lindenau-Platz 1, 01067 Dresden
„Die staatsbürgerliche Befreiung der Frauen ist noch nicht zur Tat geworden. Mit der Verleihung des Wahlrechts allein kann es nicht geschehen sein.“ Was Julie Salinger in den 1920er Jahren im sächsischen Parlament sagte, ist auch heute noch hochaktuell. Ob in Form von Altersarmut, sexualisierter Gewalt oder unentgeltlicher Sorge- und Hausarbeit – noch immer gehören geschlechtsbedingte Diskriminierungserfahrungen zum Alltag von Frauen.
Dennoch, seit dem Beginn der ersten Frauenbewegung wurde viel erreicht. Unzählige Menschen haben sich für Werte wie das Recht auf freie Meinungsäußerung, das Recht auf Selbstbestimmung und das Recht aller Bürgerinnen und Bürger auf Wahlbeteiligung eingesetzt. Die Frauenbewegung hat hier Großes bewirkt, ist Teil einer erfolgreichen demokratischen Bewegung. Im Februar 1919 fanden in Sachsen erstmals Wahlen statt, an denen auch Frauen aktiv und passiv teilnehmen konnten. Wie nutzen Frauen seitdem dieses damals neu errungene Recht auf Mitgestaltung der Gesellschaft? Was waren ihre Themen und wie setzten sie sie um? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die Ausstellung 100 JAHRE FRAUENWAHLRECHT IN SACHSEN. Mittels 25 thematischer und biographischer Tafeln soll sie schlaglichtartig an einige der vielen politischen Akteurinnen Sachsens und ihre Leistungen erinnern sowie auf 100 Jahre weibliche Teilhabe an der sächsischen Politik überhaupt aufmerksam machen. Sie soll die Stärken demokratischer Prozesse aufzeigen und betonen, wie wesentlich das Recht auf Mitgestaltung einer Gesellschaft ist.
Die Wanderausstellung beruht auf einer Ausstellung des Vereins zur Erforschung der Dresdner Frauengeschichte e. V. zu den Parlamentarierinnen in Sachsen während der Weimarer Republik. Sie wurde u.a. in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte von Studierenden der TU Dresden weiterentwickelt.
Künstlerisch wird die Ausstellungseröffnung begleitet durch den Audiowalk „Bestimmt“ von Maren Jung, der die Frage nach der Wahlmöglichkeit hinsichtlich geschlechtsbezogener Rollenanforderungen thematisiert und mit Hilfe dessen die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung aktiv der Frage nachspüren können, welchen Einfluss geschlechterstereotype Zuschreibungen auf die eigene Identität und somit auf die eigenen Handlungsspielräume haben.
Der Flyer zur Ausstellung
Begrüßung
Horst Wehner
Vizepräsident des Sächsischen Landtags
Dr. Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah
Gleichstellungsbeauftragte der Landeshauptstadt Dresden
Prof. Dr. Susanne Schötz
Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Technischen Universität Dresden
Einführung in die Ausstellung
Susanne Salzmann, M.A.
Mitarbeiterin des Frauenstadtarchivs Dresden
Rundgang durch die Ausstellung
im Anschluss an die Eröffnung mit Susanne Salzmann und künstlerischer Begleitung durch den Audiowalk „Bestimmt“ von Maren Jung, M.A.
Musik
Klara Fabry
Klarinettistin, Instrumentalpädagogin
Ausstellung
Bürgerfoyer des Sächsischen Landtags
15. Januar 2018 bis 21. Februar 2019 Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr geöffnet, an Feiertagen geschlossen.
Begleitprogramm
Feministischer Stadtrundgang durch Dresden: „Wir wollen die ganze Bäckerei“ oder: feministische Kämpfe gestern und heute in Dresden, in Kooperation mit Feministory
26.01.2019 | ab 14 Uhr | Treffpunkt: Sächsischer Landtag
Frauenwahlrecht, schön und gut. Aber welche feministischen Kämpfe spielen und spielten ebenfalls eine wichtige Rolle in Dresden? Feministory begibt sich während eines Stadtrundgangs der besonderen Art auf Spurensuche in Dresden. Denn hier beherbergen verschiedenste bekannte und unbekannte Orte ganz unterschiedliche Geschichten, die mit gesamtgesellschaftlichen und wirkungsvollen Machtsystemen wie Sexismus, Rassismus etc. in Verbindung stehen. Diese Geschichten wollen wir erzählen und der Frage nach historischen Kontinuitäten von Ungleichheiten und deren Auswirkungen auf unser Leben und Denken heute nachgehen. Zugleich wollen wir diese Erzählungen auch nutzen, um Möglichkeiten des Widerstandes gegen diese Verhältnisse kennenzulernen und zu erörtern.
Informationen und Kontakt
frauenstadtarchiv@frauenbildungshaus-dresden.de,
www.frauenstadtarchiv.de
Die Ausstellung wurde erarbeitet vom Frauenstadtarchiv Dresden in Kooperation mit der Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der TU Dresden. Sie wird gefördert und unterstützt von der Gleichstellungsbeauftragten für Frau und Mann der Landeshauptstadt Dresden sowie der Gleichstellungsbeauftragten der Landesdirektion Sachsen. Die Eröffnungsveranstaltung wird unterstützt durch den Sächsischen Landtag.
(Text: Maren Jung und Susanne Salzmann, Feministory)