19.12.2021
Kulturerzeugnisse und das Studium der Internationalen Beziehungen – der Kreativwettbewerb
Was haben das berühmte Kunstwerk „Die große Welle vor Kanagawa“ von Katsushika Hokusai, das Videospiel „Europa Universalis“ oder das Lied „Elegy for the Arctic“ von Ludovico Einaudi mit internationaler Politik zu tun?. Diese und weitere Zusammenhänge haben in kreativster Art und Weise Studierende des Moduls „Einführung in das Studium der internationalen Beziehungen“ im Rahmen eines Kreativwettbewerbs beschäftigt. In diesem Sommersemester zogen Bachelor- und Masterstudierende Kulturerzeugnisse ihrer Wahl heran, um bestimmte Aspekte der internationalen Beziehungen zu veranschaulichen. Das Team der Professur für Internationale Politik durfte dabei über 130 spannende Beiträge sichten. Ob Netflix-Serie oder Film, Video- oder Gesellschaftsspiel, Kunstwerke oder Songs: es ist überraschend, wo sich überall Aspekte der internationalen Beziehungen in unseren alltäglichen Kulturerzeugnissen wiederfinden lassen.
So erinnert sich Lena Körper bei der Betrachtung des Kunstwerks „Die große Welle vor Kanagawa“ an gleich mehrere Aspekte der internationalen Beziehungen: Boote auf dem Meer nimmt sie als einzelne Staaten wahr, während der Berg, ein fester Anhaltspunkt, die internationalen Institutionen symbolisiert. Die zwischenstaatliche Zusammenarbeit wird durch den Wind und die Wellen verkörpert.
Im Gegensatz dazu wendet Götz Geilhard in seinem Lieblingsvideospiel „Europa Universalis IV“ erlerntesWissen an. Das Spiel erlaubt es der spielenden Person, selbst die Geschicke einer Nation in den Jahren 1445 bis 1820 in die Hand zu nehmen. Von Diplomatie, Politik und Forschung über Wirtschaft, Handel und Ressourcenabbau hin zu Kriegsführung - das Ergebnis hängt dabei von den eigenen Entscheidungen ab.
Etwas friedlicher, jedoch mindestens genauso bedrohlich, erscheint das Musikvideo des italienischen Komponisten Ludovico Einaudi, der vor der eindrucksvollen arktischen Kulisse seine Komposition „Elegy for the Arctic“ spielt: Ein Aufruf an die Menschheit dringend zu handeln. Lara Ludwig stellt dabei die von Greenpeace inszenierte Aktion vor und macht deutlich, wie wichtig es ist, die polaren Gebiete zu schützen und auf internationaler Ebene eine effektive Lösung zu finden.
Interaktion und Kooperation in Weltraum-Setting stehen beim Brettspiel „Cosmic Encounters“ im Mittelpunkt. In einem überaus kreativen Text veranschaulicht Jonas Breitner, dass das Interagieren der Spieler auf dem Weg zur Herrschaft des Universums mit Theorien der Internationalen Beziehungen erklärt werden kann. So gewinnt nicht automatisch der Spieler der mächtigsten Alien-Spezies durch zweckrationales und egoistisches Handeln, sondern man kann auch als Team gewinnen, indem man Allianzen schmiedet und gemeinsam gegen stärkere Akteure gewinnt.
Darüber hinaus haben die Studierenden ihrer Kreativität auch bei der Gestaltung der Einsendungen freien Lauf gelassen. Besonders herausgestochen ist dabei der Beitrag von Laura Bermudez, die den Film „ADÚ“ von Salvador Calvo und Alejandra Hernández ausgewählt hat. Dieser Film veranschaulicht eindrücklich die humanitären Folgen der Fluchtbewegung sowie den europäischen Umgang mit der Thematik.
Das Team des Basismoduls gratuliert allen Preisträgerinnen und Preisträgern!