14.03.2023
PhD-Auslandsaufenthalt an der University of Warwick
Seit Januar 2023 befinden wir uns, Maria Weickardt Soares und Sofie Roehrig, zwei Doktorandinnen und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am Lehrstuhl für Internationale Politik der Technischen Universität Dresden, für einen sechsmonatigen Studien- und Arbeitsaufenthalt an der Universität Warwick in England. Diesen Aufenthalt führen wir im Rahmen einer sogenannten Cotutelle-Vereinbarung durch. Darunter versteht man eine Promotionsvereinbarung, die zwischen zwei Universitäten (in unserem Fall: TUD und Universität Warwick) geschlossen wird, mit dem Ziel, an beiden Universitäten einen Abschluss zu erlangen. Im Jahr 2024 geht es für uns beide noch einmal für sechs Monate nach England, sodass wir die Promotionsbedingung, uns mindestens ein Jahr an der Universität von Warwick aufzuhalten, auch einhalten.
An der TUD arbeiten wir im trinationalen Forschungsprojekt FRAMENET, zusammen mit Prof. Anna Holzscheiter (TU Dresden) und Prof. Özlem Atikcan (Warwick Universität). Zwei weitere FRAMENET-Kollegen (Tim Henrichsen und Kerem Öge) sind ebenfalls in Warwick beschäftigt, sodass wir bereits vor unserem Aufenthalt in Warwick einige Leute kannten. Aufgrund der Wahl unserer PhD-Betreuerinnen sind wir an der Universität in Warwick offiziell an unterschiedlichen Fakultäten angesiedelt: Maria ist an der School of Law und Sofie am Department of Politics and International Studies (PAIS).
Wir freuen uns sehr über die Möglichkeiten, die dieser Auslandsaufenthalt für uns sowohl akademisch, professionell als auch persönlich bringt. Die Universität bietet vielfältige Veranstaltungen und Workshops an, die teilweise öffentlich zugänglich sind und die wir regelmäßig besuchen. Beispielsweise stellt Sofie im Rahmen eines kommenden Treffens des Zentrums für Demokratisierungsforschung (Centre for Studies in Democratization; CSD) gemeinsam mit Özlem und Tim ihre Arbeit im FRAMENET-Projekt vor. Maria besuchte Anfang März eine Veranstaltung zur Ungleichverteilung von Impfungen in der COVID-19-Pandemie zusammen mit ihrer PhD-Betreuerin Prof. Sharifah Sekalala.
Die meiste Zeit verbringen wir auf dem Campus der Universität. Für die fast 30.000 Studierenden bietet der Campus sehr viel an. Die Universität Warwick ist eine beeindruckende Campus-Universität mit einem wertvollen und ergiebigen Repertoire an wissenschaftlicher Literatur, welches uns sehr bei der Weiterarbeit und hoffentlich baldigen Fertigstellung unserer Doktorarbeit hilft. Zudem ermöglichen die zahlreichen Aufenthalts- und Gruppenräume sowie PhD-Büros einen offenen und vielfältigen Austausch mit anderen PhD-Studierenden. Gemeinsam mit unseren PhD-Kommiliton*innen sitzen wir gern in den PhD-Büros von PAIS, gehen im nahegelegenen Park spazieren oder lernen die unzähligen Studierendenverbindungen kennen. Diese reichen von Sport und Kultur (bspw. Dokumentarfilm und Fotografie) über Sprachgruppen bis hin zu Quiz-Gruppen. Am Donnerstagmorgen kann man uns auch oft im Wolfson-Forschungszentrum der Universitätsbibliothek finden, wo es einen wöchentlichen Postgraduierten-Austausch mit Kaffee, Snacks und Jenga-Spielen gibt.
Durch die sogenannte Cost of Living Crisis (“cozzie livs” im Internetslang) hier in England sind unsere Lebenshaltungskosten allerdings relativ hoch im Vergleich zu Berlin und Dresden, unseren Wohn- und Arbeitsorten in Deutschland. Die abwechslungsreiche Auswahl der Mensen an der TU Dresden fehlt uns auch ein wenig. Interessanterweise ist Coventry, das County, in dem sich die Universität Warwick befindet, laut verschiedener Befragungen eine der hässlichsten und unbeliebtesten Städte Englands. Bisher können wir dem eigentlich nur widersprechen. Wir fühlen uns doch recht wohl hier, und die Gegend bietet einiges, vor allem für Naturliebhaber*innen. Nach dem Frühlingseinbruch Mitte Februar mit 15 °C kam der Winter zurück, was u.a. starken Schneefall sowie Busverspätungen von einer Stunde mit sich brachte. Wir freuen uns also schon auf den richtigen Frühling!