#14 Malen nach Zahlen DELUXE

"Ich bin mütend" hört man dieser Tage immer wieder. Der Neologismus setzt sich zusammen aus dem Gefühl der Müdigkeit und der Wut und beschreibt, wie sich viele von uns nach mehr als einem Jahr Pandemie fühlen. All das Schöne und Kraftgebende scheint verschwunden. Und alles was bleibt, ist der graue Alltagstrott. Alles muss man alleine machen – dabei wäre es doch so schön etwas zusammen zu machen. Höchste Zeit, einen bunten Gegenimpuls zu setzen.

Die Idee ist ein Gemeinschaftsprojekt. Ein Projekt, an dem viele Menschen gemeinsam arbeiten, ungeachtet ihrer gesellschaftlichen Stellung, ihrer Herkunft oder ihrer politischen Zugehörigkeit. Ein Raum für Begegnung. Eine große öffentliche Fläche mitten in der Stadt. Zuerst eine weiße Wand. Dann gefüllt mit Farbe. Ein großes Kunstwerk.

Um den Zugang so niedrigschwellig wie möglich zu gestalten, folgt das Projekt dem Prinzip "Malen nach Zahlen". Die große weiße Wand im öffentlichen Raum ist durch verschiedene Kästchen mit kleinen Nummern vorstrukturiert. Es gibt Flyer, die das Projekt erklären und nummerierte Farbnäpfchen, zu denen gegriffen und mit denen ein Feld gefüllt werden kann. Am Ende ist das Ergebnis ein Kunstwerk, das die Umgebung verschönert und all seine Künstler:innen miteinander verbindet, ohne Abstandsregeln oder Kontaktbeschränkungen zu verletzen. Denn es ist auch politisch, Raum für einen guten Moment, ein Lächeln und Gemeinschaft zu schaffen.