Artist in Residence 2024: Lena von Goedeke
Lena von Goedeke wird von Mai bis Oktober 2024 an der TUD künstlerisch zum Leitthema „Daten↔Welten. Soziotechnische und kulturelle Synthesen neuer Wirklichkeiten“ forschen.
Eröffnung der Ausstellung: GROUND TRUTH
am 27.09.2024 um 19:30 Uhr in der Galerie der Kustodie im Görges-Bau
Dauer der Ausstellung: 30.09.24 -24.01.2025
Von Goedeke wurde 1983 in Duisburg geboren, sie lebt und arbeitet heute in Berlin und Spitzbergen. Ihre Installationen und Objekte waren u.a. im Museum Marta Herford, dem Museum August Macke Haus in Bonn, der Kunsthalle Münster und in zahlreichen Galerieausstellungen zu sehen. Von Goedeke wurde bereits mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Kallmann-Preis des Kallmann Museums Ismaning und dem DEW21-Kunstpreis Dortmund sowie dem Jahresstipendium der Stiftung Kunstfonds.
In ihren vielfältigen Arbeiten setzt sich von Goedeke intensiv mit dem Verhältnis des Menschen zur Natur sowie seiner Verortung im Kosmos auseinander.
Die Künstlerin arbeitet hierbei eng mit Wissenschaftler:innen aus verschiedenen Disziplinen zusammen. Die Ergebnisse dieser kollaborativen Forschung finden Ausdruck in kritisch reflektierten und zugleich sinnlich artikulierten Werken: in detailreichen, fragilen Scherenschnitten, die auf geographische Landvermessungen und Kartierungsmethoden rekurrieren oder auch in fotografischen und installativen Auseinandersetzungen mit Satellitenbildern, überführt sie komplexe, abstrakte Daten sowie Forschungsergebnissen in poetische und zugleich inhaltlich tiefgreifende Arbeiten.
Im Fokus ihres aktuellen künstlerischen Schaffens steht die Arktisforschung, insbesondere die hier angewandten Technologien, Potenziale und Herausforderungen. So sammelt von Goedeke bereits seit einigen Jahren Informationen und Gedanken zu den ethischen und technologischen Aspekten der Generierung von Welt-Bildern durch Satelliten.
Ausgehend vom Leitthema der zweiten Förderphase „Daten↔Welten“ möchte sich die Künstlerin während ihrer Residency im Schaufler Lab@TU Dresden folgendem Themenfeld widmen:
„Seit zwei Jahren beobachte ich die Entwicklung und Anwendung von Earth Observation-Satelliten, sowie die Menschen, die sie entwickeln, steuern und die gesammelten Daten verarbeiten. Je näher wir auf unseren Planeten heran zoomen, desto mehr verunklart sich das Gesehene: eine Art Küstenlinienparadox, das dazu führt, dass mehr Bilder, mehr Informationen eben nicht zur mehr Wissen oder Verständnis führen - schon gar nicht zum Verständnis eines Hyperobjekts wie der Klimakatastrophe. Im Dialog und Austausch mit den Forscher:innen der TU Dresden und dem Netzwerk des Schaufler Lab@TU Dresden werde ich mein Verständnis der technischen Voraussetzungen und Grundlagen von Erdvermessung und Datenverarbeitung vertiefen, um ästhetische Ausdrucksformen und Ideen für Interfaces zwischen unseren Trabanten und unserem Selbstverständnis als Erdbewohner zu entwickeln. Wann und wie müssen wir die Füße in das Wasser der Küste stecken, um sie zu verstehen?“
In der ersten Förderphase waren folgende Residenzkünstler:innen im Schaufler Lab@TU Dresden zu Gast: Christian Kosmas Mayer (2020), Anton Ginzburg (2021), Esmeralda Conde Ruiz (2022) sowie Rosa Barba (2023).