05.06.2020
Ausstellung: „Schmähung – Provokation – Stigma. Medien und Formen der Herabsetzung“
Eine Ausstellung des SFB 1285 „Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung“, täglich 10 bis 18 Uhr im Buchmuseum der SLUB (Etage +2).
Ab 08.06. ist die Ausstellung wieder geöffnet!
Schmähungen und Herabsetzungen in Form von Shitstorms, populistischen Twitter-Nachrichten und Internet-Kommentaren scheinen derzeit allgegenwärtig: Sie stacheln an, hetzen auf, provozieren, diskreditieren, grenzen aus und stigmatisieren. Häufig werden sie als Symptome einer verrohten Gesellschaft beschrieben. Phänomene der Herabwürdigung lassen sich jedoch nicht auf die Gegenwart begrenzen. Es hat sie zu allen Zeiten und in allen Kulturen gegeben. Sie waren und sind von den jeweiligen sozialen, politischen, ökonomischen und medialen Kontexten geprägt, auf die sie ihrerseits zurückwirken.
Der Dresdener Sonderforschungsbereich 1285 fasst diese Phänomene unter dem Oberbegriff Invektivität. Dieser leitet sich ab von der antiken Schmährede (invectiva oratio), bezeichnet aber ein sehr viel breiteres Arsenal von herabsetzender Kommunikation: Stereotypisierungen, Stigmatisierungen, Beleidigungen und Ausgrenzungen Diese können sich in spontanen Akten ebenso wie in literarischen und bildlichen Formen entfalten. Medien vergrößern ihre Reichweite und binden sie an etablierte kommunikative Muster.
Derartige Konventionen und Gattungen bilden den Rahmen, der das subjektive Erleben von Schmähung und Herabsetzung steuert. Denn Invektivität kennt viele Gesichter: Sie kann kränkend, verletzend, belustigend, ernsthaft, mal demonstrativ und mal erschreckend unauffällig sein. Sie hat destruktive und produktive Facetten, kann ebenso gemeinschaftsstiftend wie -zerstörend wirken.
In diesem Sinne will die Ausstellung des Sonderforschungsbereichs 1285 anhand der Sektionen Stereotype & Stigmata, Kunst & Provokation, Schmähgemeinschaften & Feindbilder sowie Resonanz & Deutungskampf einen Eindruck von invektiven Formen und Medien vermitteln.
Zu diesem Zweck zeigt sie antike Schmähreden und Flugschriften der Reformationszeit ebenso wie Wahlplakate der Weimarer Republik und aktuelle Satiren. Was dabei je als invektiv erfahren wird, was als beleidigend, was als herabsetzend und was als harmlos oder belustigend, liegt nicht zuletzt im Auge der Betrachter*innen.
Einen ausführlichen Online-Katalog zur Ausstellung finden Sie auf der Webseite der SLUB.
Medienberichte über die Ausstellung:
24.02.2020:
21.02.2020:
19.02.2020:
- Dresdner Neueste Nachrichten: "Von jüdischen 'Giftpilzen' bis zum gemütlichen Kaffeesachsen"
- Deutschlandfunk Kultur: "Dresdner Ausstellung zu Hass und Hetze: Schon Cicero schmähte seine Gegner"
- Zum DLF-Interview gibt es eine wunderbar invektive Kurzkritik bei Junge Welt: "Nachschlag: Fade Faselei" vom 20.02.2020
18.02.2020:
- Sächsische Zeitung: "Dresdner Forscher sind auf der Hass-Spur" (nur mit SZ+-Abo)
Basierend auf einem Berichte der dpa:
- Sueddeutsche Zeitung: "Wer Gift träufeln will, setzt auf Hasskommentare"
- Der gleiche Artikel auch bei N-TV.de
- Ebenso bei t-online.de
- Dresdner Neueste Nachrichten (nur mit DNN+-Abo)
- Focus: "Ausstellung 'Schmähung - Provokation - Stigma' eröffnet"
- MDR: "Hass im Netz: Pöbeln nicht an Pöbel gebunden". Dort auch die Kurznachricht: "Schimpfen als Forschungsobjekt - TU Dresden eröffnet Ausstellung"
- Leipziger Volkszeitung: "Neue Ausstellung in Dresden zeigt Forschungsergebnisse über Hasskommentare"
- Forschung & Lehre: "Gepöbelt wird unabhängig vom Bildungsniveau"
- RTL.de: "Forschungsobjekt Schimpfen: TU Dresden eröffnet Ausstellung"
- News4teachers.de: "Forschungsprojekt zur Hetze im Internet: Bildung schützt vor Bösartigkeit nicht "
- Den dpa-Bericht finden Sie u.a. auch bei heise online, beim Handelsblatt, der Lausitzer Rundschau, der Freien Presse, den Westfälischen Nachrichten, dem Weser-Kurier, der Volksstimme, der WAZ, der AZ, der SWP, der SVZ, auf SHZ.de, auf mittelhessen.de und beim Hamburger Abendblatt.
Ansprechpartner*innen
Prof. Dr. Marina Münkler, stellvertretende Sprecherin des Sonderforschungsbereiches 1285:
Leitung Teilprojekt E
NameProf. Dr. Marina Münkler
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Sonderforschungsbereich 1285: "Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung"
Sonderforschungsbereich 1285: "Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung"
Dr. Felix Prautzsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich 1285 und Ausstellungskurator:
Ehemaliger Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Teilprojekt E
NameDr. Felix Prautzsch
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Dr. Lea Hagedorn, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Sonderforschungsbereich 1285 und Ausstellungskuratorin:
Ehem. Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Teilprojekt F
NameDr. Lea Hagedorn
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