Feb 26, 2020
Lisa-Marie Richter: "Pluralität, Konkurrenz & Invektivität: Über das Rechtfertigungsverständnis als Ausdruck der Reflexion von Zeitlichkeit und Ewigkeit in ausgewählten lutherischen Sterbeschriften der zweiten Hälfte des 16. Jh."
Der Beitrag untersucht die pluralen Reflexionen von Zeitlichkeit und Ewigkeit in reformatorischen Sterbelehren aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert. Exemplarisch wird die als philippistisch eingestufte Sterbeschrift Justus Menius‘ der gnesiolutherisch geprägten Sterbelehre Andreas Musculus‘ gegenübergestellt. Im Fokus steht das jeweils spezifische Rechtfertigungsverständnis, da dieses begründet, wie Zeitlichkeit gelebt werden muss, um Ewigkeit erfahren zu können. Davon ausgehend wird ergründet, inwiefern invektive Modalitäten einerseits die Herausbildung der reformatorischen Ars moriendi begleiten, sowie andererseits auch zu bedeutsamen kommunikativen Bestandteilen der Sterbeschriften werden, die der Profilierung des jeweiligen Rechtfertigungsverständnisses gegenüber konkurrierender altgläubiger wie auch innerkonfessioneller Positionen dienen.
Erschienen in: Andreas Bihrer / Timo Felber / Julia Weitbrecht (Hgg.): Die Zeit der letzten Dinge. Deutungsmuster und Erzählformen des Umgangs mit Vergänglichkeit in Mittelalter und Früher Neuzeit. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2020 (=Encomia Deutsch, 6), S. 315-345.
Postgraduate Research Associate in Project E
NameLisa-Marie Richter
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Collaborative Research Centre 1285 "Invectivity. Constellations and Dynamics of Disparagement"
Collaborative Research Centre 1285 "Invectivity. Constellations and Dynamics of Disparagement"
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