Teilprojekt I: Soziologie
"Das Spießerverdikt: Formen, Funktionen und Dynamiken der Invektive gegen gesellschaftliche Mittellagen in der Moderne"
Das Teilprojekt untersucht das „Spießerverdikt“, womit die Schmähung von Subjekten in gesellschaftlichen Mittellagen als konformistisch und passiv bezeichnet wird. Forschungsgegenstand sind die Philisterschelte der Romantik über die klassentheoretisch begründete Kleinbürgerschmähung bis zu den Spießbürger*innen-Beschimpfungen um 1900. Das Projekt fragt insbesondere danach, inwiefern diese Invektive zur Dynamisierung der gesellschaftlichen Ordnung beigetragen hat. Dabei geht es von der Annahme aus, dass Spießerverdikte gesellschaftliche Wandlungsprozesse im Modus des Invektiven in einer Weise thematisieren, die aufgrund ihrer Konflikte anreizenden Perspektivität selbst als Faktor des Wandels wirksam wird.
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Das Teilprojekt I: Alina Gündel, Sonja Engel, Katharina Stefanie Lerch, Mirjam Gräbner, Dominik Schrage