Artikel "Traversing Time: Dialectical Temporal Gestures in the Blended Genre of the Essay Manifesto“ in CounterText

Dieser Artikel von Professor Carsten Junker, der in CounterText Band 9, Ausgabe 3 (2023) names "The Time of the Essay", erschienen ist, konfrontiert die Genre-Theorie mit Überlegungen zur Zeitlichkeit und is nun hier zugänglich. Ausgehend von der Annahme, dass sich die Genres Essay und Manifest für divergierende Zeitkonstruktionen eignen, hinterfragt er die performative Funtion von Gattungsabgrenzungen und beleuchtet Formalisierungen von Zeit in der Mischgattung des Essay-Manifests. Anhand ausgewählter repräsentativer Texte werden vielfältige Dynamiken sichtbar gemacht, die sonst übersehen werden könnten, insbesondere im Hinblick auf die Zeitlichkeit. Anstatt von kontrastiven Zeitkonstruktionen auf einem Spannungsspektrum zwischen den Polen Dauer (Länge der Zeit und Dauerhaftigkeit) und Augenblicklichkeit (Kürze und Vergänglichkeit) auszugehen, führt der Artikel das Konzept dialektischer Zeitgesten im Sinne zweier aufeinander bezogener, sich gegenseitig konstituierender Begriffe von momentaner Dauer und anhaltender Augenblicklichkeit ein. Carsten Junker zeigt, dass die Betonung dialektischer Zeitgesten im Essay-Manifest kritische funktionale Aspekte dieser Form hervorhebt, einschließlich polemischer Unterbrechung und explorativer Reflexion.