Projekte
Laufende Projekte
Projekt | VFlex – Verbflexion im L2-Erwerb des Deutschen |
Beteiligte |
Anja Binanzer (TU Dresden), Verena Wecker (U Münster) |
Laufzeit | 2022–heute |
Korpuslinguistische und experimentelle Studien zum produktiven Erwerb der Flexionsklassen deutscher Verben durch kindliche und erwachsene L2-Lernende. Im Zentrum steht der Erwerb der starken Flexionsklasse und die Frage, wie L2-Lernende Wissen darüber aufbauen, welche Paradigmenpositionen starke Merkmale aufweisen. | |
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Binanzer, Anja & Wecker, Verena (ersch. 2025): Erwerb und Vermittlung der starken Verbflexion bei mehrsprachigen Schüler:innen. In Valentina Cristante & Sabrina Geyer (Hrsg.): Grammatikdidaktik und Mehrsprachigkeit: Theoretische und empirische Perspektiven. SLLD-B |
Projekt | NaLeKo – NArratives LErnerKOrpus |
Beteiligte |
Anja Binanzer (TU Dresden), Hagen Hirschmann (HU Berlin), Miriam Langlotz (U Kassel) |
Laufzeit | 2020–heute |
NaLeKo ist ein online zugängliches und auswertbares Lernerkorpus, das schriftsprachliche Erzählungen von Schüler:innen mit Deutsch als Erst- und (früher/später) Zweitsprache der Klassenstufen zwei bis elf umfasst und entstand aus dem Forschungsbestreben, den Erwerb bzw. die Entwicklung narrativer Kompetenzen korpusbasiert zu untersuchen. Das Korpus enthält allgemeine linguistische Annotationen, eine Beschreibung von lernerbedingten Abweichungen durch Zielhypothesen und Fehlertags und wurde außerdem hinsichtlich der in den Texten verwendeten Junktoren differenziert annotiert. Hinzu kommen Metadaten zu sprachbiographischen Informationen und C-Test-Ergebnisse (allgemeiner Sprachstand) der Verfasser:innen der Texte. Mit NaLeKo V1.0 liegt eine erste Veröffentlichung des tief annotierten Mehrebenenkorpus, aktuell bestehend aus 288 Narrationen, vor. |
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Hirschmann, Hagen; Binanzer, Anja; Langlotz, Miriam (2023): NaLeKO. Ein komplex annotiertes Lernerkorpus mit schriftlichen Erzähltexten des Deutschen als Erst- und Zweitsprache. In: KorDaF (Korpora Deutsch als Fremdsprache) (2:2), 139–148. Quelle/Download |
Projekt | Migrationsgesellschaftliche Erinnerungsorte auf heimatkritischer Grundlage. Konturen eines Didaktisierungskonzeptes für die Erwachsenenbildung DaF/DaZ (Promotionsprojekt) |
Beteiligte |
Johannes Köck (TU Dresden) Betreuer:innen: İnci Dirim (U Wien), Claus Altmayer (U Leipzig) |
Laufzeit |
2019–heute |
Dieses Dissertationsprojekt möchte (bislang) wenig beachtete migrationsgesellschaftliche (vgl. Mecheril et al. 2010) Erinnerungsorte (EO) auf eine „heimatkritische“ Grundlage stellen und dabei Leitlinien des Didaktisierungskonzeptes einer „migrationssensiblen“ Landeskunde generieren. Migrationsorte sollen in diesem Zusammenhang als konstitutiver Bestandteil amtlich deutschsprachiger Regionen (vgl. Dirim, 2015) sichtbar gemacht und als (multilinguale) Migrationsgesellschaften mit kulturellen Veränderungen gefasst werden – im Sinne einer Erweiterung hegemonialkultureller Erinnerungsorte um jene von Geflüchteten, ohne dabei eine homogenisierte Gruppe zu konstruieren. Die Perspektive EO hat sich – auch im Zuge einer zunehmenden (fremdsprachen-)didaktischen Bedeutung – zu einer catch-all phrase verselbständigt, das heißt: Nicht immer, wenn von Erinnerungsorten die Rede ist, wird der Terminus im engeren Sinne des gleichnamigen Forschungsansatzes gebraucht. Häufig wird er etwa schlicht als Synonym für Denkmale oder Gedenkstätten benutzt“ (Siebeck 2017: 2). Dieser diffuse Bedeutungsgehalt erschwert eine trennscharfe Verwendung. Für mein Forschungsvorhaben bedeutet das, dass die Perspektive Erinnerung(sorte) migrationsgesellschaftlich konturiert/gefasst werden muss. Insgesamt wurden 18 Stadtspaziergänge (halbstandardisierte, qualitative Interviews im Gehen) in Wien, Leipzig, Berlin, Plattling) geführt. Die Teilnehmenden haben dabei eine Route geplant und verschiedene EO gezeigt, die für sie bedeutsam waren/sind. Die vorläufige Auswertung der Stadtspaziergänge deutet darauf hin, dass eine „heimatkritische“ Fundierung von Erinnerungsorten sich insofern als fruchtbar für Leitlinien einer „migrationssensiblen“ Landeskunde erweist, als sie (migrations)gesellschaftliche Ein- und Ausschlüsse (Wer hat (k)ein Anrecht auf Erinnerung?) darstellbar und didaktisch produktiv macht. Literatur: Dirim, İnci (2015): Umgang mit migrationsbedingter Mehrsprachigkeit in der schulischen Bildung. In Rudolf Leiprecht & Anja Steinbach (Hrsg.): Schule in der Migrationsgesellschaft. Ein Handbuch. Band 2: Sprache – Rassismus-Professionalität (S. 25–48). Schwalbach, Taunus: Debus Pädagogik. | Mecheril, Paul; María do Mar Castro Varela; İnci Dirim; Annita Kalpaka & Claus Melter (2010): Migrationspädagogik. Weinheim, Basel: Beltz. | Siebeck, Cornelia (2017): Erinnerungsorte, Lieux de Mémoire. Version: 1.0. In Docupedia-Zeitgeschichte. Quelle/Download. |
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Köck, Johannes (2019): Migrationsgesellschaftliche Erinnerungsorte auf heimatkritischer Grundlage: Konturen eines Didaktisierungskonzeptes für die Erwachsenenbildung DaF/DaZ. Online. Brünner Beiträge zur Germanistik und Nordistik (S. 67–82). roč. 33, č. Supplementum. |
Abgeschlossene Projekte
Projekt | Komplexität von Hör- und Lesetexten in Hochschulzugangssprachtests |
Beteiligte | Jupp Möhring (U Leipzig / TU Dresden) |
Laufzeit |
2022–2025 |
Das Projekt untersucht exemplarisch die Eigenschaften von Hör- und Lesetexten in hochschulzugangsberechtigenden Sprachtests (HZST) am Beispiel der Deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH). Analysiert wurden 115 authentische Prüfungstexte aus elf Hochschulstandorten mit Fokus auf lexikalische Oberflächenmerkmale wie Satzstruktur, Wortlänge und insbesondere Wortfrequenzverteilungen. Mittels des MultilingProfilers wurde die Textdeckung durch häufige Wortschatzbänder ermittelt, ergänzt durch weitere Maße zur Lesbarkeit und lexikalischen Vielfalt. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede zwischen Fertigkeiten (Hören vs. Lesen) sowie zwischen einzelnen Prüfungsstandorten – trotz einheitlicher Vorgaben. Das Projekt trägt dazu bei, die bislang kaum systematisch erfasste Textdimension von HZST empirisch zu beschreiben, Vergleichbarkeitspotenziale aufzuzeigen und Orientierungswerte für die Prüfungspraxis zu formulieren. Es leistet einen Beitrag zur Qualitätssicherung dezentral organisierter Sprachprüfungen und zur Weiterentwicklung sprachlich fundierter Studienvorbereitung | |
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Möhring, Jupp (2024): Eigenschaften von Hör- und Lesetexten in Hochschulzugangssprachtests am Beispiel der DSH. Informationen Deutsch als Fremdsprache, 51(5), 432–464. |
Projekt | Bildungssprache durch die Augen von Schüler:innen und Erwachsenen. Eyetracking-Studien zur Verarbeitung und Verständlichkeit von erweiterten Partizipialattributen in Sachtexten (abgeschlossenes Promotionsprojekt LMU München) |
Beteiligte |
Marie Hempel (TU Dresden) Betreuerin: Sarah Schimke (LMU München) |
Laufzeit | 2019–2024 |
Förderung | Promotionsstipendium der Rosa-Luxemburg-Stiftung |
Mithilfe von Blickbewegungsmessung (Eyetracking) wurde untersucht, wie Nominalgruppen, die durch erweiterte Partizipialattribute nach links erweitert sind (z. B. ein durch Immunsuppressiva geschwächtes Immunsystem), beim Lesen von Sachtexten verarbeitet und verstanden werden. Damit wurde die verbreitete Annahme, dass erweiterte Partizipialattribute aufgrund ihrer pränominalen Stellung und zusätzlichen Linkserweiterung (das aus dem Herzen gepresste Blut) das Arbeitsgedächtnis stärker belasten und einen höheren kognitiven Verarbeitungsaufwand verursachen als ein postnominales Attribut wie der Relativsatz (das Blut, das aus dem Herzen gepresst wird), experimentell überprüft, um ein empirisches Fundament für didaktische Entscheidungen im Zusammenhang mit der Vermittlung dieser bildungssprachlichen Konstruktion im Unterricht und für die Entwicklung gezielter Maßnahmen der Leseförderung zu bieten. In drei Eyetracking-Experimenten wurde der Einfluss der Faktoren Attributtyp, Reihenfolge der semantischen Rollen und sprachliches Register auf die Verarbeitung und das Verständnis von erweiterten Partizipialattributen im Vergleich zu inhaltlich äquivalenten Relativsätzen untersucht. Der kognitive Verarbeitungsaufwand für diese beiden Attributtypen wurde nicht nur anhand konstruierter Textstimuli und ausschließlich an erwachsenen Proband:innen untersucht, sondern ebenfalls anhand authentischer Schulbuchtexte und an Jugendlichen der Sekundarstufe I. Die Ergebnisse zeigen u.a., dass erweiterte Partizipialattribute tatsächlich beim Lesen einen signifikant höheren kognitiven Verarbeitungsaufwand verursachen als ein entsprechender Relativsatz. Gleichzeitig wurden sie von Schüler:innen und Erwachsenen offline, d. h. nach dem Lesen, nicht schlechter verstanden als die Relativsätze. |
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Weiterlesen | Hempel, Marie (2024): Bildungssprache durch die Augen von Schüler:innen und Erwachsenen: Eyetracking-Studien zur Verarbeitung und Verständlichkeit von erweiterten Partizipialattributen in Sachtexten. Unveröffentlichte Dissertationsschrift, Ludwig-Maximilians-Universität München. |
Projekt | SpraStu: Sprache und Studienerfolg bei Bildungsausländer:innen |
Beteiligte | Katrin Wisniewski (U Leipzig), Wolfgang Lenhard (U Würzburg), Jupp Möhring (U Leipzig/TU Dresden) |
Laufzeit | 2017–2020 |
Förderung | BMBF |
Das Projekt „Sprache und Studienerfolg bei Bildungsausländer:innen“ (SpraStu) widmete sich der Frage, welche sprachlichen und studienbezogenen Faktoren den Studienerfolg internationaler Studierender in deutschsprachigen Studiengängen beeinflussen. Im Mittelpunkt stand dabei die Untersuchung der Deutschkompetenzen zu Studienbeginn sowie deren Verhältnis zu gängigen Hochschulzugangssprachtests wie TestDaF und DSH. Auf Grundlage eines Paneldesigns mit Sprachstandserhebungen, Fragebögen und Studienverlaufsdaten wurde analysiert, wie sich Sprachkompetenzen, Selbstregulation und andere Variablen auf akademische Leistungen und subjektives Studienerleben auswirken. Entwickelt wurden auch zwei empirische Korpora: das longitudinale Lernerkorpus DISKO und das multimodale Korpus MIKO. Das Projekt wurde an den Universitäten Leipzig und Würzburg durchgeführt und verbindet Perspektiven der Angewandten Linguistik, der Korpuslinguistik und der empirischen Bildungsforschung. Ziel war es, einen Beitrag zum besseren Verständnis sprachbezogener Bedingungen des Studienverlaufs zu leisten und die Anschlussfähigkeit von Sprachdiagnostik und sprachbezogener Studienbegleitung zu untersuchen. |
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Möhring, Jupp (2022): Sprachliche Studierfähigkeit im Spiegel produktiver und rezeptiver Wortschatzkompetenz. Informationen Deutsch als Fremdsprache, 49(4), 384–410. Möhring, Jupp & Ruszó, Monika (2023): Schreibkompetenz als Variable des Studienerfolgs von internationalen Studienanfänger*innen an deutschen Hochschulen. In K.-B. Boeckmann, H. Schweiger, S. Reitbrecht & B. Sorger (Hrsg.), IDT 2022: Band 1: Mit Sprache handeln: Partizipativ Deutsch lernen und lehren (S. 315–328). Erich Schmidt Verlag. Wisniewski, Katrin, Lenhard, Wolfgang, Spiegel, Leonore & Möhring, Jupp (Hrsg.). (2022): Sprache und Studienerfolg bei Bildungsausländer/-innen. Waxmann. Wisniewski, Katrin & Möhring, Jupp (2021): Die Vergleichbarkeit von Sprachprüfungen zum Hochschulzugang im Licht ausgewählter post entry-Sprachtests. Deutsch als Fremdsprache, 58(4), 195–213. |