Jul 03, 2025
Gastvortrag von Andreas Opitz (U Leipzig, LiPsy-Lab) am 10.07.2025
Beim Lesen entsteht im Gedächtnis ein mentales Textmodell, in dem Informationen über den Text gespeichert werden. Ein weit verbreiteter Konsens in der Forschung zum Lesen in der Erstsprache (L1) ist, dass die konkrete sprachliche Form - also die wörtliche, verbatim gespeicherte Information - oft schnell verblasst, während die inhaltliche Information potenziell dauerhaft erhalten bleibt. Das Lesen in der Erst- und Zweitsprache (L1 und L2) unterscheidet sich jedoch auf mehreren Ebenen. In diesem Vortrag werden verschiedene Eye-Tracking-Studien vorgestellt, die der generellen Frage nachgehen, ob sich die Gedächtnisrepräsentationen von sprachlicher Form und Inhalt beim Lesen in L1 und L2 unterscheiden. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Gedächtnis für grammatische Informationen. Es wird untersucht, ob bestimmte Merkmale des Inputs, wie z.B. formale Salienz oder semantische Aspekte, eine unterschiedliche Rolle bei der Speicherung solcher Informationen in L1 und L2 spielen.
Der hochschulöffentliche Gastvortrag Welche Informationen speichern wir beim Lesen? Eyetracking-Studien zur unterschiedlichen Rolle von Form und Bedeutung in L1 und L2 von Andreas Opitz (U Leipzig, LiPsyLab) findet im Rahmen der Gastvortragsreihe Experimentelle Mehrsprachigkeitsforschung statt.
Wann? Donnerstag, 10.07.2025, 16:40-18:10 Uhr (6. Doppelstunde)
Wo? Digital via Zoom Zugangslink
Meeting-ID: 648 3283 3252
Kenncode: ExpMeFor:5
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!