Jun 02, 2021
Neue Publikation: Anachronismus und Aktualisierung in Ovids Metamorphosen (Philipp Geitner)
So vielfältig und zahlreich zeitliche Inkonsistenzen in Ovids "Metamorphosen" sind, so unscharf und divers ist auch das Bild, das sich in bisherigen Deutungen zu diesen oft Anachronismen genannten Textphänomenen zeigt.
In Philipp Geitners Buch „Anachronismus und Aktualisierung in Ovids ‚Metamorphosen‘. Eine Ästhetik uneigentlicher Zeitlichkeit“, das seinen Ursprung im Dresdner DFG-Projekt und der daraus hervorgegangenen Dissertation hat, wird dieser Befund zunächst anhand des konkreten Begriffes und seiner philologischen Beurteilung im Umfeld der „Metamorphosen“ detailliert vor Augen geführt. Anhand fiktions- und sprachtheoretischer Überlegungen schließt sich dann aber eine systematische Neubewertung an, die insbesondere mit der in der fiktionalen Erzählerlizenz zu verortenden und als Zeitmetapher zu definierenden Aktualisierung eine Deutung ermöglicht, die sowohl Ovids urbaner Ästhetik gerecht wird als auch – mit dem Konzept der metaphorischen Uneigentlichkeit – eine bei den „Metamorphosen“ zentrale Diskussion aufgreifen und vertiefend fortführen kann. Hierbei werden nicht zuletzt die Anachronismen, poetischen Synchronismen und – exemplarisch anhand der fiktiven Schriftlichkeit – Aktualisierungen einer zeitgemäßen Interpretation unterzogen.
Neben der gebundenen Ausgabe gibt es das Buch auch im Open Access.