06.10.2025
Wir begrüßen unseren neuen Professor Stefan Feddern

Prof. Dr. Stefan Feddern
Nach der Verabschiedung von Prof. Dr. Dennis Pausch an die Universität Marburg begrüßt das Institut für Klassische Philologie nun mit Freude seinen Nachfolger: Zum 01.10.2025 trat Dr. Stefan Feddern die Professur Klassische Philologie/Latein an.
Werdegang & Qualifikation
Stefan Feddern wechselt von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, wo er zuletzt die Professur für die Fachdidaktik der Alten Sprachen vertrat, an die TUD. Nach einem Magisterstudium (Lateinische Philologie / Romanische Philologie / Philosophie) und einem Staatsexamen im Lehramt (Latein / Spanisch / Griechisch) wurde der geborene Kieler 2010 in der Lateinischen Philologie promoviert.
Mit seiner Dissertation, die 2013 unter dem Titel "Die Suasorien des älteren Seneca. Einleitung, Text und Kommentar" erschien, legte er als erster einen Kommentar zu den Suasorien des älteren Seneca vor und schloss damit eine klaffende Lücke in der Forschung zu den antiken Deklamationsexzerpten.
Auch im Rahmen seiner Habilitation, die 2016 ebenfalls in Kiel erfolgte, betrat Stefan Feddern wenig begangene Wege und legte mit seiner Schrift „Der antike Fiktionalitätsdiskurs“ ein umfassendes Grundlagenwerk zur antiken Literaturtheorie vor. Mit seinen Untersuchungen expliziter Äußerungen zur literarischen Fiktion eröffnet er neue Perspektiven auf zahlreiche antike Texte.
Die Klassische Philologie als Brückenbauerin
Stefan Feddern, der an den Universitäten Leipzig und Regensburg bereits jeweils die Professur für Gräzistik vertreten hat, spannt in seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit nicht nur Bögen zwischen der antiken Literatur und deren Rezeption in der Frühen Neuzeit, sondern auch zwischen Fachwissenschaft und -didaktik. So beschäftigt er sich in seiner jüngsten umfangreichen Publikation unter dem Titel „Dichtung als Wissenschaft und Unterrichtsgegenstand. Zur Poetik im frühen italienischen Humanismus (von Petrarca bis Battista Guarino)“1 mit pädagogisch-didaktischen Traktaten des 15. Jahrhunderts und dem darin enthaltenen Erkenntnispotential der paganen Poesie unter besonderer Berücksichtigung von didaktischen und rezeptionsästhetischen Gesichtspunkten.
Diese Verbindung von Fachwissenschaft und Didaktik wird auch Eingang in seine erste latinistische Vorlesung („Römische Kleindichtung: Catull und Martial“) an der TU Dresden finden: Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung werden die Studierenden einen Einblick in Genese, Entwicklung und Fortleben der römischen Kleindichtung gewinnen können, wobei auch die Behandlung dieser im modernen Lateinunterricht thematisiert und problematisiert werden soll.2 Die Errichtung von Brücken von der und zur Klassischen Philologie liegt Stefan Feddern für seine Zukunft an der TUD besonders am Herzen:
„Mit dem Ruf auf die Professur für Klassische Philologie/Latein an der TU Dresden ergibt sich mir die Möglichkeit, an einem exzellenten Standort zu arbeiten. Gerade die Perspektive, nicht nur innerhalb der Geisteswissenschaften zu forschen und zu lehren, sondern auch den Brückenschlag zu den technischen Wissenschaften und den Transfer in die Gesellschaft zu bewerkstelligen, macht die Arbeit an der TU Dresden reizvoll. Die Beschäftigung mit Handschriften, Ästhetik, Diskursanalyse, Fiktion, Mimesis und Sinneswahrnehmung sind nur einige Stichwörter dafür, was für lateinische und griechische Texte unser Team der Klassischen Philologie und wie es sie beleuchtet.“
Eine enge Vernetzung von Forschung und Lehre strebt auch Jun.-Prof. Dr. Mario Baumann an, der in den vergangenen Semestern die Professur vertreten und in seinen gräzistisch-latinistischen Vorlesungen zahlreiche Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen vereinigt hat. Als amtierender Geschäftsführender Direktor des Instituts für Klassische Philologie freut er sich über die Besetzung und die künftige Zusammenarbeit:
"Wir danken allen, die auf Fakultäts- und Universitätsebene zu diesem großartigen Ergebnis beigetragen haben, und heißen Stefan Feddern als neuen Kollegen herzlich willkommen. Wir teilen mit ihm die Begeisterung für die zeitgemäße Erforschung und anschauliche Vermittlung der Antike und freuen uns, mit ihm zusammen dieses Anliegen in die TU Dresden, unsere vielfältigen und wachsenden Netzwerke und Kooperationen sowie die breitere Öffentlichkeit hineinzutragen – für eine lebendige Auseinandersetzung mit den antiken Texten und Kulturen, die uns auch in Zukunft faszinieren und inspirieren werden."

Inhaber der Professur (Klassische Philologie/Latein)
NameProf. Dr. Stefan Feddern
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Besuchsadresse:
Wiener Straße 48 (W48), Raum 1.05 Wiener Str. 48
01219 Dresden
Sprechzeiten:
nach Vereinbarung
Fußnoten
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Auch als Open Access-Publikation: www.winter-verlag.de/de/detail/978-3-8253-8675-7
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Aus dem Kommentierten Vorlesungsverzeichnis des Instituts für Klassische Philologie, S. 15: https://tu-dresden.de/gsw/slk/klassphil/ressourcen/dateien/KVV-WS-25-26-Stand-18-09-2025.pdf?lang=de