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Digressions in Classical Historiography, 2024
"Although digressive discourse constitutes a key feature of Greco-Roman historiography, we possess no collective volume on the matter. The chapters of this book fill this gap by offering an overall view of the use of digressions in Greco-Roman historical prose from its beginning in the 5th century BCE up to the Imperial Era. Ancient historiographers traditionally took as digressions the cases in which they interrupted their focused chronological narration. Such cases include lengthy geographical descriptions, prolepses or analepses, and authorial comments. Ancient historiographers rarely deign to interrupt their narration’s main storyline with excursuses which are flagrantly disconnected from it. Instead, they often 'coat' their digressions with distinctive patterns of their own thinking, thus rendering them ideological and thematic milestones within an entire work. Furthermore, digressions may constitute pivotal points in the very structure of ancient historical narratives, while ancient historians also use excursuses to establish a dialogue with their readers and to activate them in various ways. All these aspects of digressions in Greco-Roman historiography are studied in detail in the chapters of this volume." (DeGruyter)
Baumann, Mario; Liotsakis, Vasileios (Edd.), Digressions in Classical Historiography, Trends in Classics - Supplementary Volumes 150, Berlin / Boston 2022.
Reading History in the Roman Empire, 2022
"Although the relationship of Greco-Roman historians with their readerships has attracted much scholarly attention, classicists principally focus on individual historians, while there has been no collective work on the matter. The editors of this volume aspire to fill this gap and gather papers which offer an overall view of the Greco-Roman readership and of its interaction with ancient historians. The authors of this book endeavor to define the physiognomy of the audience of history in the Roman Era both by exploring the narrative arrangement of ancient historical prose and by using sources in which Greco-Roman intellectuals address the issue of the readership of history. Ancient historians shaped their accounts taking into consideration their readers’ tastes, and this is evident on many different levels, such as the way a historian fashions his authorial image, addresses his readers, or uses certain compositional strategies to elicit the readers’ affective and cognitive responses to his messages. The papers of this volume analyze these narrative aspects and contextualize them within their socio-political environment in order to reveal the ways ancient readerships interacted with and affected Greco-Roman historical prose." (DeGruyter)
Review: The Classical Review
Baumann, Mario; Liotsakis, Vasileios (Edd.), Reading History in the Roman Empire, Millennium-Studien 98, Berlin / Boston 2022.
Virtuose Niedertracht. Die Kunst der Beleidigung in der Antike, 2021
"«Das Gesicht wie die Miene: Tod, Gelbsucht, Gift!» – «Du bist ein Lüstling, ein Vielfraß, ein Glücksspieler!» – Für die Antike waren dies noch sehr maßvolle Beschimpfungen. Selbst ein Virtuose des geschliffenen Wortes wie Cicero führte den schweren Säbel der verbalen Auseinandersetzung mindestens ebenso gern wie das elegante Florett. In diesem Band bieten die besten Lehrmeister Roms anhand zahlreicher Beispiele und ihrer Geschichten eine unterhaltsame Fortbildung in der Kunst der Beleidigung.
Dass ausgerechnet Cicero eines Tages klagte, in einer so schmähsüchtigen Stadt wie Rom zu leben (in tam maledica civitate), ist nicht frei von Komik. War doch der unumstrittene Meister der antiken Rhetorik zugleich ein Großmeister der Beleidigung. So bedachte er eines Tages einen politischen Gegner mit den Worten: «Du schwarzes Nichts, du Stück Kot, du Schandfleck»– und das war nur der Auftakt seiner Unfreundlichkeiten, die er für ihn parat hatte. Gleichgültig ob Politiker, Dichter oder Philosophen – sie alle wussten kräftig auszuteilen, wenn ihnen jemand in die Quere kam. Nicht einmal Verstorbene waren vor Beleidigungen sicher, wie etwa der verblichene Kaiser Claudius, dem Seneca nicht standesgemäß die Vergöttlichung, sondern stattdessen die Verkürbissung zuteilwerden ließ. Selbst der große Julius Caesar war nicht davor gefeit, Ziel wüstester Beleidigungen zu werden, wobei ihn gelegentlich sogar die eigenen Soldaten aufs Korn nahmen: «Städter, passt auf eure Frauen auf! Wir bringen den kahlen Buhlen. Dein Gold hast du in Gallien verhurt, hier hast du es geliehen. Dennis Pausch hat jedoch nicht nur ein «Best of» antiker Beleidigungen geschaffen, sondern erzählt stets auch die dazugehörigen Geschichten, wann und warum einst die verbale Keule kreiste. Entstanden ist ein ebenso informatives wie unterhaltsames und für Freunde der gepflegten (und auch weniger gepflegten) Beschimpfung inspirierendes Lesevergnügen." (C. H. Beck)
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Pausch, Dennis, Virtuose Niedertracht. Die Kunst der Beleidigung in der Antike, München 2021
Anachronismus und Aktualisierung in Ovids ›Metamorphosen‹. Eine Ästhetik uneigentlicher Zeitlichkeit, 2021
"So vielfältig und zahlreich zeitliche Inkonsistenzen in Ovids "Metamorphosen" sind, so unscharf und divers ist auch das Bild, das sich in bisherigen Deutungen zu diesen oft Anachronismen genannten Textphänomenen zeigt. In dieser Arbeit wird anhand fiktions- und sprachtheoretischer Überlegungen eine systematische Neubewertung unternommen, die der ambitionierten Ästhetik des Gedichts sowohl theoretisch als auch textanalytisch Rechnung trägt." (De Gruyter)
Reviews: Wiener Studien
Geitner, Philipp, Anachronismus und Aktualisierung in Ovids „Metamorphosen“. Eine Ästhetik uneigentlicher Zeitlichkeit, Berlin/Boston 2021.
Streit und Kampf. Die verbalen Angriffe gegen Sokrates in Platons "Gorgias", 2021
"Nach vorherrschender Meinung veranschaulicht Platon im Gorgias die Wirkungslosigkeit der Sokratischen Gesprächsmethode, da er Sokrates vor allem heftige Vorwürfe und Spott ernten lässt. Bernhard Kaiser argumentiert hingegen dafür, die emotionalen Reaktionen als Indikator zu werten, dass die Gesprächspartner wirksam in ihrem Selbstverständnis erschüttert werden. Sokratesˈ Vorgehen ist in Analogie zur medizinischen Behandlung als Seelentherapie konzipiert, wobei der Akzent der Darstellung auf dem Schmerz liegt, den die Behandlung häufig mit sich bringt. Die verbalen Angriffe gegen Sokrates lassen sich somit als Abwehrreaktionen auf die unangenehmen Begleiterscheinungen der psychischen Transformationsprozesse lesen, die durch die argumentativen Widerlegungen eingeleitet werden. Die Einbettung der Konfliktsituationen in das Handlungsgeschehen bietet zugleich die Gelegenheit, die therapeutischen Tugenden des Sokrates unter Beweis zu stellen: Platon lässt ihn im Interesse der Gesprächspartner stets besonnen reagieren und unerschrocken gegen die Widerstände ankämpfen. Die erhobenen Vorwürfe erweisen sich dabei als unzutreffend. Kaiser arbeitet insbesondere heraus, dass Sokrates auf den Gebrauch der eironeia verzichtet." (Steiner Verlag)
Review: The Classical Review
Kaiser, Bernhard, Streit und Kampf. Die verbalen Angriffe gegen Sokrates in Platons "Gorgias", Stuttgart 2021.
Aristoteles, Politik. Einleitung und Kommentar, Bd. 2, Bücher 2, 4, 5 und 6, 2019
"Aristoteles diskutiert und kritisiert im 2. Buch der Politik die ihm vorgegebene Tradition, besonders Platons Politeia. Er ist der erste Theoretiker, der diesen Diskurs durchführt. In den empirischen Büchern 4-6 thematisiert Aristoteles annähernd die gesamte Breite der hellenischen Verfassungslandschaft. Er bezieht darüber hinaus den nichthellenischen Raum (Karthago) ein. Seine Grundlagen sind in diesem Kontext seine Sammlung der 158 Verfassungen und die ‚Athenaion Politeia‘. Athen spielt eine zentrale Rolle. Die athenische Demokratie übt im Rahmen der aristotelischen Politik eine Vorbildfunktion aus. Das 5. Buch mit der Revolutionstheorie zeigt einen Theoretiker, der Vorschläge zur Konservierung einzelner Verfassungen unterbreitet und der als Erster den systematischen Versuch unternimmt, die Bedingungen zu erklären, unter denen sich revolutionäre Veränderungen vollziehen. Auch in dieser Hinsicht betritt Aristoteles Neuland." (Winter Verlag)
Mueller-Goldingen, Christian, Aristoteles, Politik. Einleitung und Kommentar, Bd. 2, Bücher 2, 4, 5 und 6, Heidelberg 2019.
Zeitmontagen. Formen und Funktionen gezielter Anachronismen, 2019
"Anachronismen werden üblicherweise als Fehler in der zeitlichen Zuordnung verstanden und können tatsächlich aus Unkenntnis oder Unachtsamkeit zustande kommen. Zugleich ist es aber auch denkbar, dass Elemente, die verschiedenen Zeitepochen anzugehören scheinen, absichtsvoll in einer bestimmten Weise verbunden oder, wie der titelgebende Begriff der 'Zeitmontage' versinnbildlicht, ineinander montiert werden. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes untersuchen die Formen und Funktionen solcher Zeitmontagen anhand von Beispielen aus der Alten Geschichte, der Archäologie und der Klassischen Philologie. Die Beiträge zeigen: Es lohnt sich, Anachronismen entgegen dem ersten Reflex als gezielt verwendete Gestaltungsmittel in den Blick zu nehmen und danach zu fragen, welche zusätzlichen Bedeutungsnuancen in der Verschränkung unterschiedlicher Zeitbezüge angelegt sind." (Steiner Verlag)
Junghanß, Antje; Kaiser, Bernhard; Pausch, Dennis (Hgg.), Zeitmontagen. Formen und Funktionen gezielter Anachronismen, Stuttgart 2019.
Der Gemeinsinn der Märtyrer. Die Darstellung gemeinwohlorientierten Handelns in den frühchristlichen Martyriumsberichten, 2018
"Märtyrer sind faszinierend und abschreckend zugleich. Schon in frühchristlicher Zeit, als die ersten Märtyrer ihren Glauben mit dem Tod bezeugten, waren sie ambivalente Gestalten. Ihr Verhalten rief in den Gemeinden Unsicherheit hervor. Dennoch wurden sie zu Orientierungspunkten und Symbolen einer überregionalen christlichen Eintracht. Wie konnten die Ausnahmegestalten zu Rollenmodellen christlichen Handelns werden? Wie konnten sie in ihrem Jenseitsstreben bei den Rezipienten eine Orientierung an der irdischen christlichen Gemeinschaft hervorrufen und damit die Etablierung des Christentums befördern? Katharina Degen geht diesen Fragen anhand der zeitgenössischen Martyriumsberichte nach: Degen zeigt, dass die frühchristlichen Märtyrer nicht als weltabgewandte Sonderlinge, sondern als vorbildhafte Mitglieder einer oder mehrerer Gemeinschaften präsentiert wurden, für die sie sich bis zu ihrem Tod und sogar noch durch diesen einsetzten. Auf diese Weise verliehen die Berichte der problematischen Gestalt des Märtyrers eine identifikatorische und einheitsstiftende Wirkung." (Steiner Verlag)
Degen, Katharina, Der Gemeinsinn der Märtyrer. Die Darstellung gemeinwohlorientierten Handelns in den frühchristlichen Martyriumsberichten, Stuttgart 2018.
The Homeric Epics and the Chinese Book of Songs: Foundational Texts Compared, 2018
"The Homeric epics and the Book of Songs are not just the fountainheads of the Western and Chinese literary traditions; for centuries they played a central role in education and communal life, and thus exercised a lasting influence on both civilizations. This volume presents the first systematic comparison of the two corpora. Part One analyzes their genesis and their reception, while Part Two discusses their characteristics as poetic creations. The book brings together Chinese and Western sinologists and classicists, and so promotes significant interdisciplinary and intercultural dialogue. Though the contributors rank among the leading experts in their fields, the essays here are accessible not only to their peers, but also to the interested ‘general reader’, and so to all those who seek a deeper understanding of Chinese and Western civilizations, their common human basis and their characteristic differences." (Cambridge Scholars Publishing)
Reviews: BMCR
Mutschler, Fritz-Heiner (Hg.), The Homeric Epics and the Chinese Book of Songs: Foundational Texts Compared, Newcastle upon Tyne 2018.
Zur Bedeutung von Wohltaten für das Gedeihen von Gemeinschaft. Cicero, Seneca und Laktanz über beneficia, 2017
"Senecas Schrift 'De beneficiis' ist einzigartig in der uns überlieferten Literatur der griechisch-römischen Antike. Gleichwohl gehört 'De beneficiis' in eine lange Reihe – für uns leider nicht überlieferter – themengleicher Traktate, die ebenfalls von Stoikern verfasst wurden. Das Interesse an der Materie entspringt deren Relevanz für die stoische Ethik: Diese kreist um die Frage gemeinschaftlichen Miteinanders, welches als die dem Menschen gemäße Lebensform gilt. In der römischen Literatur finden sich – wenngleich weniger ausführlich und mit je anderem Fokus – bei Cicero und Laktanz ebenfalls stoisch rückgebundene Annäherungen an die Thematik. Doch wenngleich Cicero, Seneca und Laktanz die Überzeugung der gemeinschaftsstiftenden Kraft von Wohltaten teilen, sind ihre Begründungen, in welcher Weise wohltätiges Verhalten gemeinschaftliches Miteinander befördert, sehr verschieden. Und auch in ihren Vorstellungen, welche Form von Gemeinschaft durch Wohltaten gestiftet bzw. gestärkt wird, unterscheiden sie sich maßgeblich voneinander." (Steiner Verlag)
Ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis der Warburg-Melchior-Olearius-Stiftung.
Junghanß, Antje, Zur Bedeutung von Wohltaten für das Gedeihen von Gemeinschaft. Cicero, Seneca und Laktanz über beneficia, Stuttgart 2017.
M. Fulvius Nobilior. Kultur und Politik in der Zeit der Mittleren Republik, 2016
"Die Jahrzehnte um 200 v. Chr. waren für die Kultur der Römer eine Phase des Umbruchs. Ein wichtiger Auslöser war die Eingliederung des griechisch besiedelten Mittelmeerraumes in den römischen Machtbereich, wodurch der Austausch zwischen Römern und Griechen eine neue Dimension und Dynamik gewann. Im Mittelpunkt der Studie steht M. Fulvius Nobilior – einer der Schrittmacher in dieser Entwicklung. In den ersten drei Jahrzehnten des 2. Jahrhunderts v. Chr. gelang ihm eine erfolgreiche politische Karriere, die ihn bis in die höchsten Ämter der res publica Romana führte. Der Nachwelt ist er jedoch vor allem als Förderer des Dichters Ennius sowie aufgrund seines breiten kulturellen Engagements im Gedächtnis geblieben. Die Studie arbeitet zunächst Nobiliors Wirken als Politiker und Feldherr umfassend auf, anschließend widmet sie sich dessen Kulturaktivitäten und seine Rolle als Impulsgeber in diesem Bereich in den Blick. Sie gibt damit wichtige Einblicke in Roms Kulturlandschaft am Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. sowie das Zusammenspiel von Politik und Kultur in dieser Zeit." (Verlag Antike)
Reviews: H-Soz-Kult BMCR
Walther, André, M. Fulvius Nobilior. Kultur und Politik in der Zeit der Mittleren Republik, Heidelberg 2016.
Aristoteles, Politik. Einleitung und Kommentar, Bd. 1, Bücher 1, 3, 7 und 8, 2016
"Aristoteles' 'Politik' ist der Gründungstext der Politologie. Von den insgesamt 8 Büchern behandelt der Kommentar die Bücher 1, 3 und 7, 8. Das 1. Buch ist nicht nur aufgrund seiner Systematik, sondern auch wegen der exzeptionellen Rolle der Ökonomie von Interesse. Aristoteles reflektiert die im damaligen Athen wie auch im übrigen Hellas immer größer werdende Bedeutung der Ökonomie. Die Bücher 3, 7 und 8 zeigen Aristoteles als Empiriker à la hauteur. Er unterlegt seine Analysen mit empirischer Forschung und seiner Sammlung von 158 Verfassungen. Die beiden letzten Bücher beinhalten Aristoteles’ Idealstaat, der ebenfalls auf eine empirische Basis gestellt wird. Aristoteles orientiert sich in diesem Kontext an dem antiken Stararchitekten Hippodamos von Milet, dem Erbauer des Piräus und anderer Städte wie Tarent. Der Kommentar bezieht die volle Breite der sokratischen und vorsokratischen Philosophie ein. Aristoteles’ 'Politik' ist ein überaus vernetzter Text, wie es von einem Philosophen wie ihm auch nicht anders zu erwarten ist." (Winter Verlag)
Mueller-Goldingen, Christian, Aristoteles, Politik. Einleitung und Kommentar, Bd. 1, Bücher 1, 3, 7 und 8, Heidelberg 2016.