26.06.2025
Demokratie und Wirtschaft: IHI-Forschung bei BBOSS Symposium in Bath
Am 13. Juni 2025 war Dr. Benedikt Kapteina, Postdoc an der Professur für Betriebswirtschaft, insbesondere Responsible Management, am IHI Zittau der TU Dresden, als Vortragender bei der ersten Ausgabe des Bath Business Organisations and Society Symposiums (BBOSS 2025) an der University of Bath vertreten – einem der führenden europäischen Forschungsstandorte für gesellschaftliche Unternehmensverantwortung.
Das Symposium, organisiert von Annie Snelson-Powell und Andrew Crane (beide University of Bath), versammelte eine internationale Spitzengruppe an Forschenden, darunter namhafte Vertreter:innen wie Thomas Donaldson (The Wharton School, University of Pennsylvania), Dirk Matten (Schulich School of Business, York University), Laura J. Spence (King's College London), Stephan Manning (University of Sussex), Sarah Glozer (University of Bath) und viele weitere.
BBOSS 2025 war inhaltlich eng verknüpft mit dem Netzwerk TABEC, Trans-Atlantic Business Ethics Conference, einer exklusiven transatlantischen Plattform, die alle zwei Jahre führende Wirtschafts- und Unternehmensethiker:innen aus Nordamerika und Europa zusammenbringt. TABEC versteht sich als geschützter Denkraum, in dem internationale Spitzenforscher:innen aktuelle Herausforderungen der Wirtschaftsethik jenseits öffentlicher Foren offen diskutieren. Im Sinne einer Öffnung für neue Perspektiven wurden 2025 erstmals auch europäische Nachwuchsforschende eingeladen; BBOSS diente dabei als öffentliches Forum zur Vorbereitung und Vernetzung dieser erweiterten Community.
Im Rahmen von BBOSS präsentierte Dr. Kapteina zentrale Erkenntnisse aus einem laufenden Forschungsprojekt, das er gemeinsam mit Rolf Brühl (ESCP Business School), Markus Scholz und Georg Wernicke (HEC Paris) entwickelt. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie deutsche Unternehmen auf demokratiegefährdende Tendenzen reagieren. Der Beitrag verstand Unternehmen dabei nicht nur als wirtschaftliche Akteure, sondern als potenzielle Mitgestalter demokratischer Resilienz in gesellschaftlich herausgeforderten politischen Kontexten.
„Gerade in gesellschaftlich polarisierten Kontexten sind Unternehmen gefordert, Verantwortung für den demokratischen Rahmen ihres Handelns zu übernehmen. Das BBOSS-Symposium hat gezeigt, wie groß das internationale Interesse an diesen Fragen ist und wie wichtig eine transnationale, multiperspektivische Forschung dazu bleibt“, so Kapteina.
Ein besonderer Höhepunkt der Konferenz war die Keynote von Thomas Donaldson, der eindrucksvoll darlegte, warum Wirtschaftsethik künftig multipolar gedacht werden muss. Sein Appell, sich von einer rein westlichen Sichtweise auf demokratische Werte zu lösen, wurde in vielen Beiträgen aufgegriffen, darunter auch in Kapteinas Präsentation, die sich ausdrücklich für globale und kontextabhängige Perspektiven auf unternehmerisches Engagement einsetzt.
Mit BBOSS 2025 hat sich die University of Bath erneut als ein führendes europäisches Zentrum für kritische Wirtschafts- und Gesellschaftsforschung positioniert. Ein besonderer Dank gilt den Veranstalter:innen für die exzellente Organisation, die wissenschaftliche Tiefe und die offene, inspirierende Atmosphäre des Symposiums.