10.02.2023
Internationale IHI-Studierende lassen sich postkoloniale Umgestaltung der Sächsischen Völkerkundemuseen erläutern
Die Vermittlung von Grundlagen der interkulturellen Kommunikation gehört quasi zur Gründungs-DNA des IHI Zittau, geboren aus dem ursprünglich trinationalen Miteinander von deutschen, polnischen und tschechischen Studierenden. Heute studieren Menschen aus rund 40 Nationen auf vier Kontinenten am IHI Zittau, entsprechend wurde das Lehrangebot auf diesem Gebiet weiterentwickelt und nimmt mittlerweile auch die Blickweise der Kulturen aufeinander - und die politischen Konsequenzen dieser Sichtweisen - stärker in den Fokus.
Derzeit setzen sich die völkerkundlichen Sammlungen des Freistaates Sachsen mit ihren Museen in Leipzig, Dresden und Herrnhut unter Direktorin Léontine Meijer-van Mensch aktiv und für die Ausstellungsbesucher:innen zunehmend sichtbar damit auseinander, wie das dort Gezeigte mit diesen kulturellen Sichtweisen im Zusammenhang steht - zumal diese Sichtweisen durchaus kritikwürdig sind und damit das Zeigen neu durchdacht werden sollte. So hat das Anliegen, "exotische" Kulturen zu zeigen, nicht nur Kunstraubzüge in kolonial unterworfene Gebiete legitimiert (was heute zu schwierigen Eigentums- und Rückgabefragen führt) - auch die Fixierung fremder Kulturen als "exotisch", das Ignorieren religiöser und kultureller Bedeutungen von Objekten, die nun in fremden Ländern bestaunt oder auch im Depot gelagert werden, wird derzeit neu durchdacht.
IHI-Studierende aus Deutschland, Großbritannien, Indien, Indonesien, Iran, Russland und Tschechien haben sich gemeinsam mit dem Dozenten für Interkulturelles, Oliver Tettenborn, die derzeit laufende Umgestaltung des Leipziger Grassi-Museums von Léontine Meijer-van Mensch sowie den Kuratoren Kevin Breß und Stefanie Bach erläutern lassen.