FOSTER - Biodiversitätsmanagement in sächsischen Wäldern
Projektbeschreibung
Sarah Deutscher, wissenschaftliche Hilfskraft an der Professur für Betriebswirtschaftslehre, insb. Umweltmanagement, ist seit Januar 2021 als Gutachterin im Projekt Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK) tätig. Sie steht kurz vor dem Abschluss ihres Studiums in Business Ethics und Responsible Management am IHI Zittau. Seit Juli 2022 erhält sie eine Förderung durch FOSTER der TU Dresden. Mit diesem FOSTER-Projekt möchte sie die Ergebnisse ihrer Masterarbeit veröffentlichen, um einen Beitrag zur Erforschung aktueller und zukünftiger Biodiversitätsstrategien für Akteursgruppen auf lokaler Ebene zu leisten. Das Thema ihrer Arbeit ist das Biodiversitätsmanagement in sächsischen Wäldern. Im Rahmen der Arbeit untersuchte sie die möglichen Auswirkungen der neuen EU-Waldstrategie 2030 auf lokaler Ebene. Die Strategie betont die Multifunktionalität der Wälder und schlägt konkrete Maßnahmen vor, um deren Qualität und Quantität zu verbessern. Die neue Strategie hat jedoch Kontroversen ausgelöst. In Anerkennung der Notwendigkeit, die biologische Vielfalt zu schützen, fordern waldreiche Länder wie Deutschland die wirtschaftliche Nutzung der Wälder als grundlegende Verpflichtung. Da die Waldbewirtschaftung auf lokaler Ebene durchgeführt und umgesetzt wird werden mögliche Herausforderungen und Verbesserungen für die künftige Umsetzung der Strategie im Bundesland Sachsen erörtert.
Forschungsdesign
Um die Diversität in den Wäldern zu erhalten und wieder herzustellen, gibt es eine Reihe von gesetzlichen Initiativen der EU, die von Mitgliedsstaaten auf lokaler Ebene implementiert und umgesetzt werden. Diese beeinflussen die jeweiligen Forstmanagementpraktiken auf lokaler Ebene. Die Forschung beschäftigt sich mit der im Juli 2021 verabschiedeten Neuen EU-Waldstrategie für 2030. Diese beruht auf der Biodiversitätsstrategie 2030 und ist somit eine Initiative des Europäischen Grünen Deals, eines von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Konzepts mit dem Ziel, die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null zu reduzieren. Die Strategie betont die Multifunktionalität von Wäldern und nennt konkrete Handlungsvorschläge, um Qualität und Quantität der Wälder in der EU zu verbessern. Dafür sollen Schutz, Wiederherstellung und Widerstandsfähigkeit der Wälder gestärkt werden. Der Fokus auf den Schutz und die Wiederherstellung der Wälder geht einher mit einer Förderung von biodiversitäts- und klimafreundlichen Waldbewirtschaftungsmethoden. (European Commission, 2021)
Durch den hohen Anteil bewaldeter Fläche ist Deutschland eines der Länder, in dem eine größere Beeinflussung durch die Strategie zu erwarten ist. Da Forstmanagement auf lokaler Ebene ausgeführt und umgesetzt wird, wird die nachfolgende leitende Forschungsfrage untersucht: Wie können aktuelle Herausforderungen des Biodiversitätsmanagements in sächsischen Wäldern aus der Perspektive von staatlichen Forstbetrieben, Naturschutzstationen und Naturschutzverbänden durch die Neue EU-Waldstrategie für 2030 verbessert werden?
Dabei werden die folgenden Unterfragen adressiert:
- Worin bestehen aktuelle Herausforderungen im Biodiversitätsmanagement bzw. im Erhalt der biologischen Vielfalt und wie wurden diese bisher angegangen?
- Wie werden die Neuerungen der Neuen EU-Waldstrategie für 2030 durch Anspruchsgruppen wahrgenommen?
- Wie wirken sich die Neuerungen der Neuen EU-Waldstrategie für 2030 auf aktuelle Biodiversitätskonzepte aus?
Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden Vertreter:innen der genannten Interessensgruppen in halbstrukturierten Interviews befragt. Die Interviews wurden durch eine qualitative Inhaltsanalyse ausgewertet.
Weitere Informationen zur Neuen EU Waldstrategie für 2030 finden Sie hier.
Leitung: Prof. Dr. Remmer Sassen und Vera Braun
Bearbeitung: Sarah Deutscher
Laufzeit: 01.07. bis 30.09.2022
Finanzierung: FOSTER - Funds for Student Research