Qualifizierung
Ziele
Das Studienprogramm soll den Kollegiaten/innen neben ihrem persönlichen Forschungsschwerpunkt vertiefende Kenntnisse auf den Gebieten der Mikrosystemtechnik, der Chemie und der physikalisch-chemischen Eigenschaften der Hydrogele sowie der struktur- und strömungsmechanischen Verkopplungen in Hydrogelen (einschließlich der mechano-elektro-thermo-chemischen Kopplungen) vermitteln. Die Stipendiaten/innen sollen damit in die Lage versetzt werden, interdisziplinäre wissenschaftliche Aufgabenstellungen im Rahmen der Themenstellung des Graduiertenkollegs zu bearbeiten. Die angebotenen Lehrinhalte stellen das Wissenschaftsgebiet
- auf dem aktuellen Kenntnisstand
- in konzentrierter Form
- aus der Hand der jeweiligen Experten.
Das Studienprogramm soll folgende Zielstellungen erreichen:
- Die Stipendiaten/innen sollen in die Lage versetzt werden, in ihrem eigenen Fachgebiet einschließlich der benachbarten Wissenschaftsgebiete herausragende Forschung zu leisten.
- Das Studienprogramm soll die Inter- und Transdisziplinarität des Forschungsschwerpunktes zwischen chemischen und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen, Modellierung und Simulation sowie mikrosystemtechnischen Anwendungen unterstützen.
- Das Studienprogramm soll systematisch Naturwissenschaften und Technik, fertigungstechnische und betriebswirtschaftliche Aspekte sowie kulturelle Inhalte verbinden.
- Es soll eine wissenschaftlich-technische Umgebung geschaffen werden, die der Vermittlung grundlegender wissenschaftlicher Kenntnisse in allen Teildisziplinen dient und die die Stipendiaten/innen methodisch befähigt, neue Technologien und Erkenntnisse in ihre Forschungsarbeiten aufzunehmen.
- Darüber hinaus sollen die Stipendiaten/innen im Rahmen des Kollegs größtmögliche Selbständigkeit und Eigenverantwortung genießen. Nur so können sie in die Lage versetzt werden, nach Abschluss ihrer Dissertation Führungsaufgaben in Forschung und Entwicklung zu übernehmen. Dazu zählen die eigenständige Organisation des Forschungsseminars, des Literaturseminars (Journal Club) und der Workshops durch die Kollegiaten/innen und die selbständige Durchführung ihrer Projekte einschließlich der Anleitung von Diplomanden/innen bzw. Masterstudenten/innen und studentischen Hilfskräften.
Zentrales und einzigartiges Element des Studienprogramms ist es, Kenntnisse und Fertigkeiten aus den verschiedenen Wissenschaftsgebieten der Chemie und den Ingenieurwissenschaften zu vermitteln, um Hydrogele für mikrosystemtechnische Lösungen im breiten Stil nutzbar zu machen. Dies geht weit über die Zielstellung von Diplom- und Masterstudiengängen hinaus und kann nur im Zusammenhang mit herausragender Forschung erfolgreich sein. Für die interdisziplinäre Thematik der Nutzung von natur- und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen für Hydrogel-basierte Mikrosysteme gibt es keine etablierten Ausbildungsgänge. Das Graduiertenkolleg ist für uns die ideale Einrichtung, um das Thema sowohl in Forschung als auch Lehre adäquat und interdisziplinär zu entwickeln.
Sprache
Die Arbeitssprache im Graduiertenkolleg ist Englisch.
Struktur
Forschungsprojekte
Die eigene aktive wissenschaftliche Forschung der Kollegiaten/innen steht im Mittelpunkt des Qualifizierungsprogramms. Die Forschungsprojekte des Forschungsprogramms bieten den Kollegiaten/innen Themen, die wissenschaftlich attraktiv sind, ein großes Forschungspotenzial bergen und technisch interessant und anspruchsvoll sind.
Ringvorlesung
Innerhalb der Vorlesungszeit des ersten Semesters findet eine Ringvorlesung statt, die von den beteiligten Hochschullehrern/innen gehalten wird. Hier werden die aktuellen Forschungsgebiete der Projektleiter und die für die Kollegiaten/innen verfügbare technische Ausrüstung vorgestellt.
Einstiegsblockpraktikum
Zu Beginn des ersten Semesters findet ein Einstiegsblockpraktikum statt, in dem die Kollegiaten/innen Grundkenntnisse und -fertigkeiten aus den verschiedenen Wissenschaftsgebieten des Graduiertenkollegs erfahren können. Geplant sind:
- Synthese und Charakterisierung von Hydrogelen (Voit)
- Rheologie (Odenbach)
- Einführung in die Methode der Finiten Elemente (Wallmersperger)
- Sensorik (Gerlach, Günther)
- spezielle Messverfahren in Chemie und Mikrosystemtechnik (Externe)
Gesamtumfang: 1 SWS (1. Semester), obligatorisch
Forschungsseminar, Literaturseminar
Den Kollegiaten/innen soll im Rahmen des regelmäßig stattfindenden Forschungsseminars die Möglichkeit geboten werden, den aktuellen Stand ihrer eigenen Arbeit vorzustellen und mit Anderen zu diskutieren. Es ist dadurch auch ein verbindendes Element zwischen Studien- und Forschungsprogramm. Im Literaturseminar (Journal Club) sollen die Kollegiaten/innen die neuesten Entwicklungen auf den das GRK betreffenden Wissenschaftsgebieten anhand der neuesten Veröffentlichungen vorstellen und diskutieren. Das Forschungs- und das Literaturseminar finden nach dem ersten Semester während der gesamten Dauer des Graduiertenkollegs vierzehntäglich statt und dienen dem wissenschaftlichen Austausch innerhalb des Kollegs. Die Leitung des Seminars soll von den Kollegiaten/innen selbständig übernommen werden, sie sollen auch die Einbindung von Vorträgen der Gastwissenschaftler/innen organisieren. Der Sprecher der Stipendiaten/innen stellt das Programm des Forschungssemesters jeweils für ein Semester im Voraus zusammen.
Gesamtumfang: 5 Semester mit je 2 SWS (2. bis 6. Semester), obligatorisch
Vertiefungskurse
Nach Einarbeitung in die Promotionsthematik im ersten Semester sollen im 2. bis 6. Semester Vertiefungskurse eine fachliche Vertiefung in den spezifischen Themenfeldern sowohl des eigenen Forschungsprojektes als auch der angrenzenden Fachgebiete ermöglichen. Der Doktorand/Die Doktorandin wählt dazu Veranstaltungen im Gesamtumfang von m + n =10 SWS aus folgenden Angeboten aus:
- speziell für das GRK angebotene Lehrveranstaltungen (Tabelle),
- regulär angebotene LV zum Themengebiet des GRK,
- Wahlfächer entsprechend der individuellen fachlichen Zielstellung.
Smart Gels (Synthesis) | (Voit) | |
Actuators and Sensors | (Richter, Gerlach, Günther) | |
Multi-functional Structures | (Wallmersperger) | |
Light-scattering Techniques for Microgels and in Reactive Structures |
(Odenbach) |
Gastvorträge
Deutsche und ausländische Wissenschaftler/innen von Universitäten, Forschungsinstituten und aus der Industrie sollen über neueste Ergebnisse in den Themengebieten des Graduiertenkollegs berichten. Gastvorträge werden als separate Veranstaltungen oder innerhalb des Forschungsseminars angeboten.
Workshops, Sommerschulen (Summer Schools)
Pro Jahr werden jeweils ein Workshop und eine Summer School durchgeführt.
- Die Workshops sollen sich unter Einbeziehung von Gastwissenschaftlern/innen speziellen Themengebieten des Graduiertenkollegs widmen. Sie können Einzelvorträge oder auch Blockseminare enthalten. Sie zielen insbesondere auf das Graduiertenkolleg ab.
- Die Summer Schools zielen auf die Verbreitung der Grundlagen und Ergebnisse des GRK nach außen. Durch ein wissenschaftliches Tutorium und andere Veranstaltungen sollen vorrangig junge Doktoranden/innen anderer Universitäten bzw. anderer Länder nach Dresden gezogen werden.
Ergänzende Angebote
Der Career Service, das Zentrum für Weiterbildung und die Graduiertenakademie der TU Dresden bieten vielfältige Kurse zur individuellen Kompetenzentwicklung bzw. zur Berufsvorbereitung, Förderprogramme und Beratungen an:
- Der Career Service oder TU Dresden koordiniert für Studierende und Promovierende Angebote für den Berufseinstieg und die Karriereplanung und offeriert Kompetenzworkshops (Potenzialanalyse, Bewerbungsunterlagen-Check, Bewerbungstraining).
- Das Zentrum für Weiterbildung bietet zielgruppenspezifische Weiterbildungsprogramme für Promovierende und Wissenschaftler der TU Dresden zu Hochschuldidaktik und Schlüsselqualifikationen an.
- Die Graduiertenakademie ist eine zentrale Anlauf- und Servicestelle für alle Fragen rund um die Promotion und darüber hinaus will sie während der Promotions- und Postdoc-Phase universitätsübergreifend optimale Rahmenbedingungen schaffen. Durch hohe Betreuungs- und Qualitätsstandards sollen Nachwuchswissenschaftler/innen an der TU Dresden für herausragende Positionen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft qualifiziert werden.
Für die Kollegiaten/innen wird ein Workshop zur „Guten wissenschaftlichen Praxis“ angeboten, in dem die Teilnehmenden Kenntnisse über die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis und Kompetenzen zum Treffen angemessener Entscheidungen im Forschungsalltag erwerben. Durch die enge personelle Verknüpfung von Professoren/innen des Graduiertenkollegs steht den Kollegiaten/innen des GRK auch die Teilnahme an Veranstaltungen des VDE-Arbeitskreises Mikroelektronik offen. Dort werden jeweils etwa drei Veranstaltungen pro Jahr durch Gastvorträge von Industrievertretern sowie Firmenbesichtigungen angeboten.
Prüfungsleitsungen für das Rigorosum
In allen Fakultäten der beteiligten Hochschullehrer/innen werden in den Promotionsordnungen Prüfungen im Rahmen eines Rigorosums gefordert. Die Promotionsausschüsse der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik (EuI), der Fakultät Maschinenwesen (MW) und der Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften (MN) (mit der Fachrichtung Chemie) erkennen Prüfungen in den Lehrveranstaltungen des Graduiertenkollegs als Rigorosum an. Sie können promotionsbegleitend (also weit im Vorfeld der Verteidigung der Dissertation) abgelegt werden. An der Fakultät EuI sind dabei spezielle Prüfungsmodalitäten zu berücksichtigen (Promotionsausschuss setzt Prüfungskommission ein), an den Fakultäten MW und MN reicht die Prüfungsbescheinigung der Hochschullehrer/innen des GRK zur Anerkennung aus.
Umfang des Studienprogramms
Der Gesamtumfang des Lehr- und Seminarprogramms beträgt 22 SWS.