25.07.2024
Neue Forschungsinfrastruktur für die klimaverträgliche Luftfahrt
Am Institut für Softwaremethoden zur Produkt-Virtualisierung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt“ (DLR-SP) wird unter Leitung von Frau Prof. Sabine Roller die Software für umweltfreundlichere Flugzeuge programmiert: Digitale Zwillinge, Simulationen und andere Programme für zukünftige Flieger, die per Strom, Wasserstoff oder Synthese-Kerosin angetrieben werden. Seit der Gründung 2017 ist das Team auf 62 Informatiker, Physiker, Mathematiker und andere Fachleute gewachsen. Für sie wurde am 18. Juli das neue, rund 12,8 Millionen Euro teure Institutsgebäude neben dem Andreas-Pfitzmann-Bau im Beisein der DLR-Vorstandsvorsitzenden Prof. Anke Kaysser-Pyzalla und Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig eingeweiht. Mit einer Nutzfläche von 1.568 Quadratmetern bietet das Gebäude rund 90 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Mitarbeitenden aus dem administrativen Bereich Büros, Besprechungsräume und IT-Labore.
Ab Herbst arbeiten die SP-Experten und Expertinnen hier daran, mit digitalen Zwillingen den gesamten Lebenszyklus der Maschinen vom Entwurf bis zum Recycling zu erfassen. Auch wollen sie mit digitalen Simulationen den Zertifizierungsprozess für neue Flugzeuge straffen. Zudem wird schrittweise eine vorausschauende Wartung der Jets möglich. Diese „Predictive Maintenance“-Technologie soll unnötige Ausbauten überflüssig machen, andererseits aber auch entstehende Schwachstellen schneller erkennen.
„Die Einweihung des DLR-Instituts für Softwaremethoden zur Produkt-Virtualisierung (DLR-SP) ist ein starkes Signal dafür, dass wir in Sachsen die Zukunft aktiv mitgestalten. Es ist ein bedeutender Akteur an der Schnittstelle zwischen Informatik und Luftfahrt. In direkter Nachbarschaft zur Informatik-Fakultät der Exzellenzuni Dresden wird das Institut zum weiteren Wachstum der florierenden Softwarelandschaft in Sachsen beitragen.“ sagte der Sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig.
Auch bei den Institutsmitarbeitenden ist die Freude über das neue Gebäude groß. „Derzeit laufen die Vorbereitungen für den Umzug, der voraussichtlich Ende September stattfinden wird, auf Hochtouren. Insbesondere freuen wir uns darauf, zukünftig mit unseren Partner-Instituten sowie Industriepartnern gemeinsam Projekte zu gestalten, Software-Sprints zur Entwicklung von Software und zur Nutzung von Software machen/durchführen zu können, wofür uns bisher vor allem der Platz und die Ausstattung fehlt“, ergänzte Professorin Sabine Roller.
Für die Berechnungen hat das DLR-SP bereits 2020 einen millionenteuren Petaflop-Supercomputer „Cara“ im benachbarten Lehmann-Rechnerzentrum installiert. Um die Wartung und den Betrieb kümmert sich das Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH) der TU Dresden. Das beheizt übrigens im Winter mit der Abwärme von Cara & Co. den DLR-Neubau mit, künftig auch teils das Dresdner Fernwärmenetz.