03.04.2020
TU-Informatiker helfen bei der Entwicklung einer europäischen Corona-App
Wissenschaftler der Professuren „Datenschutz und Datensicherheit“ und „Betriebssyteme“ der TU Dresden sind Mitwirkende in der europäischen Initiative Pan-European Privacy-Preserving Proximity Tracing (PEPP-PT), die eine Grundlage für eine digitale Rückverfolgungslösung in Übereinstimmung mit dem europäischen Datenschutzgesetz entwickelt. Dr. Stefan Köpsell, Professurvertreter der Professur „Datenschutz und Datensicherheit“ zum Projekt: "Wir hoffen eine datenschutzfreundliche Lösung gefunden zu haben, die einen sinnvollen und akzeptablen Interessensausgleich zwischen Datenschutz auf der einen Seite und dem Rückverfolgen von Infektionsketten auf der anderen Seite umsetzt."
Bei PEPP-PT handelt es sich um einen anonymen und die Privatsphäre schützenden Ansatz zur digitalen Kontaktverfolgung, der in voller Übereinstimmung mit Datenschutzbestimmungen steht und auch bei Reisen zwischen Ländern über einen anonymen Mehrländer-Austauschmechanismus verwendet werden kann. Es werden keine persönlichen Daten, keine Standortdaten und keine identifizierbaren Merkmale der Endgeräte gespeichert oder übertragen. PEPP-PT ist so konzipiert, dass es in nationale Corona-Mobiltelefonanwendungen als Funktionalität zur Kontaktverfolgung eingebunden werden kann. Gleichzeitig wird die Integration in die Prozesse der nationalen Gesundheitsdienste ermöglicht. Die Lösung wird angeboten, um offen mit jedem Land geteilt zu werden so dass der anonyme länderübergreifende Austauschmechanismus funktionsfähig bleibt.
Das internationale Team von PEPP-PT besteht aus mehr als 130 Mitgliedern aus mehr als sieben europäischen Ländern und umfasst Wissenschaftler, Technologen und Experten aus bekannten Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Das Ergebnis der Arbeit des Teams wird sich im Besitz einer gemeinnützigen Organisation befinden, so dass die Technologie und die Standards für alle zugänglich sind. Unsere Prioritäten sind das Wohlergehen der Bürgerinnen und Bürger und die Entwicklung von Instrumenten zur Begrenzung der Auswirkungen zukünftiger Pandemien - alles unter Einhaltung der europäischen Normen und Standards.