Neue Steckschützen­webmaschine MAGEBA ­SL RTEC 1200/1 am ITM der TU Dresden

Das ITM verfügt über eine neue Steckschützenwebmaschine der Firma MAGEBA Textilmaschinen GmbH & Co. KG. Die Maschine kann Gewebe bis 1 m Arbeitsbreite fertigen. Die Fachbildung erfolgt über eine Stäubli Jacquardmaschine Typ LXL V mit 3072 Litzen pro Meter, die die Positionierung der Litzen im Unter- und Oberfach sowie in der Fachmitte erlaubt. Die Besonderheit dieser Webanlage liegt im Schusseintrag mittels Spulenschützen, der mit Mittenübergabe über Stangen durch das Webfach transportiert wird. Die vier Schussebenen können getrennt voneinander angesteuert werden und die Endlage jedes Schützens ist für jeden Schuss frei programmierbar. Ergänzt wird die Ausstattung durch eine lineare Webblattbewegung.

Die Beschaffung der Steckschützenwebmaschine am ITM erfolgte im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsvorhabens „3DProCar“, in dem Prozessketten zur Fertigung von thermoplastischen integral gefertigten Faserkunststoffverbund-Bauteilen mit komplexer Geometrie entwickelt werden. Im Projekt selbst werden auf der Webanlage neuartige, endkonturnah gewebte, hybride Verstärkungshalbzeuge mit bedarfsgerecht ausgeführter Wandstärke entwickelt und umgesetzt. Der hohe technologische Freiheitsgrad der Steckschützenwebtechnik bietet dafür beste Voraussetzungen. Die Webmaschine ist dadurch sowohl für Muster- und Materialentwicklungen für Gewebe in Grund- und abgeleiteten Bindungen, als auch für die Darstellung hochkomplexer 3D-Gewebe wie im Projekt „3DProCar“ sowie schwerer Mehrlagengewebe, Schlauchgewebe und Abstandsgewebe, hervorragend geeignet. Die Möglichkeiten zur Fertigung dieser Gewebestrukturen können dabei auch in einem Gewebe flexibel kombiniert zum Einsatz kommen. Mit der Webanlage werden die Forschungsarbeiten des ITM zur Entwicklung von hochkomplexen 3D-Geweben für den Leichtbau weiter intensiviert. Die Anlage steht natürlich auch für Entwicklungsaufgaben der Industrie bereit.

Das ITM dankt dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die Bereitstellung der finanziellen Mittel im Rahmenkonzept „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ (Förderkennzeichen 02P14Z020 – 02P14Z030) und dem Energie- und Klimafonds. Darüber hinaus dankt das ITM dem Projektträger Karlsruhe (PTKA) und der Firma MAGEBA Textilmaschinen GmbH & Co. KG für die sehr gute Unterstützung und Zusammenarbeit im FOREL Forschungsprojekt 3DProCar „Flexible kostengünstige Prozessketten für thermoplastische integral gefertigte Faserkunststoffverbund-Bauteile mit komplexer Geometrie für die E-Mobilität“.

Eine Übersicht aller am ITM installierten Webmaschinen finden Sie hier.