16.12.2010
Dresdner Professorenteam im Finale für den Deutschen Zukunftspreis 2010
Mit dem Thema „Textilbasierter Systemleichtbau für den Maschinen- und Fahrzeugbau“ sind die Dresdner Professoren Werner Hufenbach (Sprecher), Peter Offermann und Volker Ulbricht von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) als größter deutscher Wissenschaftsorganisation (Etat 2,2 Mrd. Euro) für den Deutschen Zukunftspreis 2010 vorgeschlagen worden. Sie wurden damit für ihre grundlegenden Arbeiten und deren technologische Umsetzung ausgezeichnet.
Der „Deutsche Zukunftspreis – Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation“ ist der wichtigste Innovationspreis in Deutschland und wurde in diesem Jahr zum 14. Mal verliehen. Er unterscheidet sich von anderen Wissenschaftspreisen dadurch, dass er neben der wissenschaftlichen Leistung die Marktfähigkeit von Innovationen und die damit verbundene Schaffung von Arbeitsplätzen bewertet. In die Endrunde der 16 besten Innovationen gelangt man nur nach kritischer Begutachtung und Vorauswahl durch eine der vorschlagsberechtigten Institutionen. Aus dieser Finalrunde werden von einer zehnköpfigen, vom Bundespräsidenten berufenen Jury aus Wissenschaft und Wirtschaft – ähnlich wie bei der Oskar-Verleihung – drei Kandidaten offiziell nominiert. Die endgültige Bekanntgabe des diesjährigen Gewinners und die Preisverleihung durch den Bundespräsidenten erfolgten bei einer Festveranstaltung am 01.12.2010 in Berlin.
Professor Hufenbach: „Bereits das Erreichen der Endrunde ist eine besondere Ehre. Mit dieser Auszeichnung durch die DFG zeigt sich, dass wir in den neuen Bundesländern mit Kreativität und Kompetenz innovative Produkte entwickeln und so zur Zukunftsfähigkeit unseres Landes beitragen.“
In Ausformung des Dresdner Modells „Funktionsintegrativer Systemleichtbau in Multi-Material-Design“ besteht die innovative Leistung von Professor Hufenbach, Professor Offermann und Professor Ulbricht in der ganzheitlichen, wissenschaftlich-technischen Entwicklung multifunktionaler Leichtbausysteme mit neuartigen 2D- und 3D-Verstärkungstextilien sowie der zugehörigen Maschinen- und Prozesstechnik und deren nachhaltiger Verbreitung in der deutschen Wissenschaft und Wirtschaft, insbesondere auch in Sachsen.
Die frühzeitige Entscheidung der Dresdener Wissenschaftler, die Forschungsarbeiten schwerpunktmäßig auf neuartige recyclingfähige Thermoplast-Verbunde zu fokussieren, verbindet hohe wissenschaftliche Entwicklungsansprüche mit einer fundamentalen Zukunftsvision für einen energieeffizienten, umweltbewussten und Ressourcen schonenden Maschinen- und Fahrzeugbau. Das seit 14 Jahren durchgeführte Dresdner Leichtbausymposium und die bereits seit 1992 veranstaltete Dresdner Textilkonferenz, die kontinuierliche Präsenz auf internationalen Messen wie der Hannover Messe, IAA, AMI, Materialica, Techtextil, JEC u.a. sowie regelmäßige Berichterstattungen in den Medien führten längst zu einer breiten öffentlichen Wahrnehmung des textilbasierten Systemleichtbaus als nachhaltige Zukunftstechnologie. Die drei Institute der Vorgeschlagenen bilden heute das führende Forschungs- und Transferzentrum Deutschlands auf diesem Gebiet. Zahlreiche Ausgründungen und wachsende mittelständische Unternehmen belegen das enorme Innovationspotenzial dieser wissenschaftlichen Basisleistungen für ein Ressourcen schonendes Wachstum und eine Erhöhung der Lebensqualität.