13.07.2023
Forschung über den Wolken: TU Dresden besitzt Sachsens einziges Forschungsflugzeug
Seit Ende Mai ist die TU Dresden (TUD) im Besitz des Forschungsflugzeuges D-EMWF. Damit ist die TUD die einzige Forschungseinrichtung in Sachsen, die ein eigenes Flugzeug zu Forschungszwecken einsetzt. Zukünftig können damit die Wissenschaftler:innen der Professur für Luftfahrzeugtechnik ihre Forschung auf dem Gebiet neuer Flugsysteme und Technologien stärken sowie innovative Fluggeräte und Antriebe in Zusammenarbeit mit Industrie- und Forschungspartnern am Forschungsflugzeug testen.
Die einmotorige Cessna 172 hat eine Spannweite von knapp elf Metern und verfügt über insgesamt vier Sitzplätze, einen für die Besatzung und drei für zusätzliche Passagiere. Das Flugzeug hat bereits für Forschungsflüge angepasste Umbauten, wie abnehmbare Flügelendkappen, entsprechende Technik im Flügel um Messsonden anzusteuern und einen adaptierten Gepäckraum um spezielle Versuchsanordnungen transportieren zu können. Stationiert ist das Flugzeug am Flugplatz in Kamenz – von dort aus können deutschlandweit Flüge mit einer Dauer von bis zu fünf Stunden durchgeführt werden.
„Wir freuen uns sehr, dass wir jetzt ein Forschungsflugzeug unser Eigen nennen können. Damit wird unsere Forschung noch praktischer und neue Technologien können von uns direkt am Objekt getestet und untersucht werden. Wir stärken damit aber auch unsere Ausbildung, in dem wir das Flugzeug in der Lehre einsetzen und Studierende zukünftig in Forschungsarbeiten am und rund um das Flugzeug einbinden“, so Prof. Johannes Markmiller, Inhaber der Professur für Luftfahrzeugtechnik.
Eingesetzt werden soll das Forschungsflugzeug u. a. am Smart-Mobility Lab - dem Zentrum für angewandte und grundlagenorientierte Forschung im Bereich der emissionsfreien, intelligenten, sicheren und multimodalen Mobilität der Zukunft am TUD-Forschungscampus Hoyerswerda. So soll beispielweise mit der Entwicklung einer Hochpräzisierungssteuerung für Kleinflugzeuge im autonomen Flugmodus unter Blindflugbedingungen die Sicherheit erhöht werden. Auch Erprobungen wie das automatisierte An- und Abdocken von einzelnen Drohnen an Flugzeugen oder die manuelle Steuerung von Drohnenschwarmflügen aus dem Cockpit, bei denen das Flugzeug als Interaktionszentrum genutzt werden soll, können so unter Realbedingungen in der Luft durchgeführt werden. Zukünftig wird mit dem Forschungsflugzeug auch die Forschung am emissionsfreien Fliegen einen hohen Stellenwert einnehmen. In einem Forschungsprojekt ist gemeinsam mit Industriepartnern und anderen Professuren der TUD die Entwicklung eines Wasserstoffmotors für einmotorige Cessnas geplant, womit ein wichtiger Beitrag zu einer umweltfreundlichen, CO2-freien und effizienten Luftfahrt geliefert werden kann.
Kontakt:
Manuel Reif
Professur für Luftfahrzeugtechnik
Tel: +49 351 463-38090