Simulation von Ziehkisseneinflüssen im FEM-Prozessmodell
Laufzeit: | 04/2009 – 03/2011 |
Finanzierung: | BMWi über die AiF, EFB |
Bearbeiter: | Dr.-Ing. Lars Penter |
Kooperation: | Dr.-Ing. Harald Lohse, Institut für Fluidtechnik (IFD) |
Zielstellung
Ziel dieses Projektes ist es, die Teilmodelle Prozess, Ziehkissenmechanik und das reduzierte Modell der Ziehkissenhydraulik, -steuerung und -regelung in einer FEM-Umgebung zusammenzuführen und damit deren Einfluss auf die Teilequalität mittels Prozesssimulation berechnen und bewerten zu können.
Lösungsweg
Im Verlauf der Projektbearbeitung wurden die Teilmodelle der Ziehkissenmechanik erstellt, parametriert und evaluiert. Anschließend wurde ein reduziertes Signalmodell der Ziehkissenhydraulik, -steuerung und -regelung mittels eines selbstprogrammierbaren Materialmodells in eine FEM-Umgebung implementiert werden. Das reduzierte Signalmodell wird vom Projektpartner erstellt, parametriert und mit Messwerten abgeglichen. Bild 1 illustriert die Teilmodelle und stellt deren wesentliche Merkmale dar.
Ergebnisse
Das neue Materialmodell Hydraulik-Steuerung-Regelung (HSR-Modell) ist für diskrete Balkenelemente konzipiert. Es wurde in der Programmiersprache FORTRAN erstellt und mit dem FEM-Code LS-DYNA verschmolzen (Bild 1).
Damit ist es als eigenständiges Materialmodell in dieser FEM-Umgebung verfügbar. Die dazugehörigen Materialparameter (z. B. Kolbenflächen, Volumen, Öl-Kompressionsmodul, Reglerverstärkungen) werden über eine entsprechende Materialkarte im Pre-Prozessor definiert. Bild 2 links zeigt den Aufbau des FEM-Modells zur Evaluierung des neuen Materialmodells. Ziehring und Niederhalter sind als Starrkörper modelliert und besitzen einen Freiheitsgrad in z-Richtung. Das Blech dient zur Formulierung des Kontaktes zwischen den beiden Starrkörpern.
In Bild 2 rechts sind die berechneten Verläufe der Niederhalterkraft für einen Beispielhub der Pressmaschine ohne Werkstück mit einem vorgegebenen Sprung der Sollkraft von 200 kN auf 250 kN dargestellt. Die Übereinstimmung der Niederhalterkraftverläufe zeigt die Funktionsfähigkeit des in die FEM-Umgebung integrierten Modells der Zieheinrichtung.
In einem weiteren Schritt wurde das HSR-Modell in ein FEM-Tiefziehprozessmodell integriert. In Bild 3 sind die Verläufe der simulierten und gemessenen Niederhalteristkräfte sowie die Positionen des Niederhalters dargestellt. Deutlich wird, dass mit dem neuen Modell auch der Auftreffschlag des Ziehringes auf den Niederhalter und die damit verbundene Kraftüberhöhung in der Kontaktzone simuliert werden kann.
Kontakt
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
NameHerr Dr.-Ing. Lars Penter
Oberingenieur Forschung und Lehre
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Professur für Werkzeugmaschinenentwicklung und adaptive Steuerungen
Professur für Werkzeugmaschinenentwicklung und adaptive Steuerungen
Besuchsadresse:
Kutzbach-Bau, Raum 106 Helmholtzstraße 7a
01069 Dresden