Jul 13, 2022
Equal Pay Day 2022: "EQUAL PAY 4.0 Gerechte Bezahlung in der digitalen Arbeitswelt"
Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Laut Statistischem Bundesamt beträgt der geschlechtsspezifische Entgeltunterschied (Gender Pay Gap) in Deutschland aktuell 18%. Umgerechnet ergeben sich daraus 66 Tage (18% von 365 Tagen) – damit fällt der diesjährige Equal Pay Day auf den 07. März 2022. Der Equal Pay Day wurde 2008 auf Initiative des Business and Professional Women (BPW) Germany e.V. erstmals in Deutschland durchgeführt und wird seitdem vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziell gefördert. Das Motto des Equal Pay Day 2022 fokussiert auf die Digtalisierung in der Arbeitswelt, denn diese bringt neue Herausforderungen mit sich: So hat laut Uta Zech, Präsidentin des BPW Germany e.V., "die Corona-Krise die Digitalisierung am Arbeitsplatz vom Nebengleis auf die Hochgeschwindigkeitsstrecke befördert und wird in den kommenden Jahren alle Bereiche unseres Lebens grundlegend verändern: Kommunikation, Information, Konsum und Arbeit. Dabei sind Digitaliserungsprozesse genauso mit bewussten oder unbewussten Vorurteilen behaftet wie die Menschen, die sie gestalten". Künstliche Intelligenz gilt als Technologie der Zukunft, aber kann auch sexistisch sein und eine geschlechtergerechte Bezahlung boykottieren. Der BPW Germany e.V. schreibt dazu: "60% der Medizinstudierenden und 46% der Ärzt:innen sind Frauen. Wer aber den neutralen englischen Begriff "doctor" in Google Translate eingibt, bekommt auf Deutsch keine Ärztin, sondern einen männlichen Arzt übersetzt. Gleiches gilt bei Journalisten, Psychologen und Geschäftsführern. Umgekehrt erscheint bei "nurse" kein Krankenpfleger, sondern die klassische Krankenschwester. Weiblich geht also doch. Wenn es dem Klischee entspricht." Mehr dazu finden Sie unter Equal Pay Day .
Warum Equal Pay noch wichtig ist: Der Gender Pay Gap zieht automatisch den Gender Pension Gap nach sich. Wer also während der beruflich aktiven Zeit weniger verdient, bekommt auch weniger Geld im Ruhestand. Im 4. Atlas zur Gleichstellung des BMFSJ von 2020 wird der Gender Pension Gap für Deutschland mit 53% angegeben (Daten von 2015). Dies führt zu einer deutlichen Geschlechterungerechtigkeit im Alter, so dass überwiegend Frauen von Altersarmut betroffen sind. Weitere Informationen zum Gender Pay Gap finden Sie auch beim Statistischen Bundesamt