14.11.2016
DFG-Förderung: Mediziner der TU Dresden und des King’s College London richten im TransCampus ein internationales Graduiertenkolleg zum Thema Diabetes ein
Mit insgesamt fünf Millionen Euro über einen Zeitraum von zunächst viereinhalb Jahren fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG die gemeinsame Doktorandenausbildung im soeben bewilligten Internationalen Graduiertenkolleg „Immunologische und zellbasierte Strategien bei metabolischen Erkrankungen“. Die Technische Universität Dresden (TUD) und das King’s College London (KCL) sind wegweisend beim Identifizieren und Modifizieren von pathophysiologischen, immunologischen Prozessen bei Typ 1 Diabetes (T1D) und Typ 2 Diabetes (T2D). Beide Standorte sind führende Transplantationszentren für Inselzellen und haben Pionierarbeit beim Entwickeln neuer interventioneller Strategien geleistet, inklusive metabolische Chirurgie für die Behandlung von T1D und T2D sowie des metabolischen Syndroms. „Diese Expertise hat die Gutachter überzeugt und fließt nun in das neue internationale Graduiertenkolleg ein“, freut sich Sprecher Prof. Stefan R. Bornstein, Prodekan für Entwicklung und Internationales der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus, Direktor der Medizinischen Klinik III und Dekan des TransCampus TUD-KCL.
Hauptziele der Forschungsarbeit im Kolleg sind ein besseres Verständnis der krankhaft veränderten Körperfunktionen bei T1D und T2D sowie das Entwickeln von regenerativen und interventionellen Strategien, um diese Krankheitsverläufe zu stoppen beziehungsweise eine Heilung zu erreichen. Bis heute ist wenig über die Abläufe der initialen immunologischen Vorgänge bei der Zerstörung von Betazellen bekannt, die zu T1D führen. Ebenso ist die Insulinresistenz bei Fettleibigkeit als auslösender Prozess, der zu T2D führt, noch immer nicht vollständig verstanden.
„Deshalb adressieren wir mit diesem Internationalen Graduiertenkolleg zwei Kernthemen“, erläutert Andreas Birkenfeld, Ko-Sprecher und Inhaber der Professur für Metabolisch-Vaskuläre Medizin an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus und wesentlicher Initiator des Kollegs: „Zum einen Erkennung, Regeneration und Zellersatz bei Typ 1 Diabtes, zum anderen die Systembiologie in Typ 2 Diabetes.“ Der erste Komplex fokussiert sich auf die immunologische antigen-präsentierende Maschinerie der Betazellen und spezifische Vorläuferzellen, um neue Möglichkeiten für den Einsatz von humanen pluripotenten Stammzellen bei der Regeneration und beziehungsweise oder einen Zellersatz von Betazellen im Pankreas zu entwickeln. Die Forschung zum zweiten Kernthema soll für ein besseres Verständnis der Inter-Organ-Wechselwirkung mit immunologischen Prozessen sorgen, die zu einer peripheren Insulinresistenz und T2D führen sowie neue interventionelle und immunologische Ansätze und Behandlungsoptionen aufzeigen.
Die beteiligten Dresdner und Londoner Wissenschaftler planen für das Graduiertenkolleg ein neues Trainingsprogramm, das die sich ergänzende Expertise von TUD und KCL in dem 2015 gegründeten TransCampus zwischen TUD und KCL enthält, um den Kollegiatinnen und Kollegiaten die notwendige Qualifikation für eine lange eigenständige Karriere zu vermitteln. Das Arbeiten in zwei unterschiedlichen akademischen Umgebungen mit gemeinsamer Betreuung wird die Forschung stimulieren und verschiedene Blickwinkel bieten, die eine erfolgreiche Doktorarbeit ermöglichen. Studenten des Kollegs sammeln Erfahrung mit unterschiedlichen Forschungstraditionen und -kulturen, die ihre Qualifikation für anspruchsvoller werdende Standartaufgaben verbessern. Zudem können sie so ihr eigenes wissenschaftliches Netzwerk ausbauen. Es ist geplant, einen gemeinsamen Deutsch-Britischen Doktortitel zu etablieren.
Kontakt:
Internationales Graduiertenkolleg IGRK 2251 Immunological and Cellular Strategies in Metabolic Disease
Technische Universität Dresden
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
Prof. Andreas Birkenfeld/ Prof. Stefan Bornstein
Tel. +49 (0)351 458-3651
Fax +49 (0)351 458-3652
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