02.12.2015
Eine Liaison, die über viel wissenschaftliche Strahlkraft verfügt - Arzneimittelforscher schlagen in Dresden eine Brücke zu Public Health
Auf die Dosis kommt es an. Klingt banal, ist aber entscheidend bei der Antwort auf die Frage: Wann machen Arzneimittel krank? Längst ist auch bekannt, dass die Generation 70plus Medikamente ganz anders verarbeitet, als junge Menschen dazu in der Lage sind. Welches Medikament hilft wem, warum und in welchem Kontext? Fragestellungen, auf die im Rahmen der heute beginnenden Jahrestagung der Gesellschaft für Arzneimittelanwendungsforschung und Arzneimittelepidemiologie (GAA) eine Antwort gesucht wird. In der GAA arbeiten Ärzte, Apotheker, Sozialwissenschaftler, Epidemiologen und Gesundheitswissenschaftler an einem wissenschaftlichen Ideenaustausch. Es werden Untersuchungen zu Nutzen und Risiken der Arzneimittelanwendung durchgeführt, die Rolle des Verbrauchers, Selbstmedikation und Arzneimittelwünsche der Patienten wird hinterfragt und gesundheitsökonomische Aspekte werden beleuchtet.
Die diesjährige Tagung der GAA wird in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Gesundheitswissenschaften und Public Health an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden ausgerichtet. Prof. Joachim Kugler, Lehrstuhlinhaber für Gesundheitswissenschaften und Public Health, sagt zur Tragweite der Tagung: "Das gibt uns die Gelegenheit, in vielen Beiträgen zu zeigen, welche große Zahl an Forschungsarbeiten zu bevölkerungsbezogenen Arzneimittelthemen in Dresden aktuell betrieben wird." Beispielsweise wird an der TU Dresden auch ein weiteres Thema der Jahrestagung umfangreich diskutiert: "Big Data« - Big Insight?" In diesem Kontext geht es um aktuelle Erkenntnisse aus der arzneimittelbezogenen Sekundärdatenforschung. Der Zugang der Wissenschaft zu den "Big Data" soll in Zukunft leichter möglich sein, so will es die am 18.09.2012 in Kraft getretene Datentransparenzverordnung. Damit sind große Datensätze - auch im Arzneimittelbereich - Forschern zugänglich, die zum Teil noch wenig Erfahrung mit der Auswertung von Sekundärdaten haben. Hier ist die Expertise der Public Health-Forscher gefragt.
Kontakt:
Dr. med. Holger Gothe
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
der Technischen Universität Dresden
Lehrstuhl Gesundheitswissenschaften / Public Health
Chair: Univ.-Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Joachim Kugler
Fetscherstraße 74, 01307 Dresden
Tel. +49 172 3231083
eMail:
Tagungsort:
Deutsches Hygiene-Museum (DHMD)
Marta-Fraenkel-Saal
Lingnerplatz 1
01069 Dresden