Der Bereich Allgemeinmedizin
Die Allgemeinmedizin entwickelte sich in den letzten Jahren zu einem Kernfach im Curriculum des Medizinstudiums, welches nachhaltig und effektiv Studierende an das Fachgebiet Allgemeinmedizin heranführt, dem Ausbildungsauftrag der Medizinischen Hochschule nachkommt und dem gesundheitspolitischen Anspruch auch in Forschung und Weiterbildung Rechnung trägt.
In der Lehre werden durch den Bereich Allgemeinmedizin über 190 akkreditierte allgemeinmedizinische Lehrpraxen koordiniert, geschult und vernetzt. Die Lehre im Fach Allgemeinmedizin hat das Ziel, longitudinal und curriculumsübergreifend die Primärversorgung in den Fokus zu rücken, Interesse zu wecken, ärztliche Basisfähigkeiten zu vermitteln, verschiedene Querschnittsbereiche zu koordinieren und zu integrieren. Eine gezielte Nachwuchsförderung, d.h. bspw. die Unterstützung Medizinstudierender, die sich für das wissenschaftliche Arbeiten im Fach Allgemeinmedizin (eigenes Doktoranden-Programm, fakultativer Vertiefungskomplex AMED-Spezial) oder die hausärztliche Tätigkeit interessieren, steht im Vordergrund.
Die Unterstützung der Weiterbildung und das Mentoring angehender Hausärztinnen und Hausärzte erfolgen im Kompetenzzentrum Weiterbildung Allgemeinmedizin Sachsen (KWASa). Es besteht eine enge Kooperation mit dem Weiterbildungsverbund Carus Consilium Sachsen.
Forschungsthemen des Bereichs Allgemeinmedizin fokussieren u.a. die Versorgungssituation bei Schilddrüsenerkrankungen (Koordination der S2k Leitlinie „Erhöhter TSH-Wert in der Hausarztpraxis“), epidemiologische Studien zu Beratungsanlässen und -ergebnissen im Praxisablauf und bei Hausbesuchen, Management von Patienten mit Multimorbidität und Multimedikation, Gesundheitsverhalten medizinischer Berufsgruppen, ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Lehrforschung. Ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Aufbau, der Koordination und dem wissenschaftlichen Begleiten des Forschungspraxennetzes SaxoN, für das in ganz Sachsen Forschungspraxen rekrutiert und gemeinsam mit dem Koordinierungszentrum für klinische Studien Dresden (KKS) für klinische und Versorgungsforschung qualifiziert werden. Die Hausarztpraxen werden basierend auf einem research-ready-concept als akademische Forschungspraxen akkreditiert. Ziel dieses Forschungspraxennetzes ist es, qualitativ hochwertige Forschung im hausärztlichen Setting sicherzustellen, u.a. auch Forschungsprojekte partizipativ zu entwickeln und umzusetzen bzw. anzuwenden und so eine direkte Translation zu forschungsbegleitend zu ermöglichen.