22.05.2025
TU Dresden ehrt Prof. Michael Albrecht und Prof. Gerhard Ehninger für ihre außergewöhnlichen Verdienste
Am 22. Mai zeichnete die TU Dresden Prof. Dr. Michael Albrecht, bis Ende 2024 Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Dresden, und Prof. Dr. Gerhard Ehninger, bis 2018 Direktor der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Dresden, für ihre außergewöhnlichen Verdienste um die Universität aus. Dr. Monika Valtink wurde gemeinsam mit Kolleginnen für ihr Engagement zur interdisziplinären Geschlechterforschung an der TUD geehrt.

Prof. Michael Albrecht erhält die Ehrensenatorwürde von TUD-Rektorin Prof. Ursula Staudinger und TUD-Kanzler Jan Gerken.
Prof. Michael Albrecht wurde auf Beschluss des Senats der TUD für sein herausragendes Engagement um die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus und die Hochschulmedizin Dresden die Ehrensenatorwürde der TUD verliehen. Seine Impulse für die Krebsforschung, die Medizininformatik und die medizinische Ausbildung haben die nationale und internationale Sichtbarkeit der TUD maßgeblich gestärkt.
„Mehr als drei Jahrzehnte war Professor Albrecht eine treibende Kraft hinter dem Auf- und Ausbau der Hochschulmedizin Dresden. Zunächst als Studiendekan, später als Dekan der Medizinischen Fakultät und darauffolgend 23 Jahre als Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums hat er Entwicklungen angestoßen, die heute als Modell für andere Standorte gelten“, brachte Prof. Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät, sein Lebenswerk auf den Punkt.
Es sei stets sein Ziel gewesen, Forschung, Lehre und Krankenversorgung nicht nebeneinander zu denken, sondern als ineinandergreifendes Ganzes. „Zu seinen herausragenden Leistungen zählt der Aufbau interdisziplinärer Versorgungs- und Forschungsstrukturen. Die Etablierung des UniversitätsKrebsCentrums (UCC) als erstes Comprehensive Cancer Center Deutschlands im Jahr 2003 war ein Meilenstein, der seit 2015 im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) Dresden seine Fortsetzung findet.“
„Auch in der Medizininformatik setzte Prof. Albrecht entscheidende Impulse“, führte die Dekanin in ihrer Laudatio aus. 2016 gehörte er zu den Mitbegründern der durch Bund und Länder geförderten Medizininformatik-Initiative, die Daten aus Krankenversorgung und Forschung zum Wohle von Patientinnen und Patienten besser nutzbar machen soll. „Darüber hinaus war er maßgeblich an der erfolgreichen Einwerbung des ersten Else-Kröner Fresenius Zentrums für ‚Digital Health‘ in Dresden beteiligt.“
Nicht zuletzt lag Michael Albrecht die Ausbildung der Studierenden am Herzen. „Unter seiner Mitwirkung entstand ein Netzwerk aus niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie allen 35 regionalen Krankenhäusern im Umfeld der Hochschulmedizin Dresden, das den Studierenden der Human- und Zahnmedizin seit vielen Jahren die Möglichkeit eröffnet, wertvolle praktische Erfahrungen zu sammeln.“

Prof. Gerhard Ehninger erhält die Ehrenmedaille von TUD-Rektorin Prof. Ursula Staudinger und TUD-Kanzler Jan Gerken.
Mit Prof. Gerhard Ehninger wurde ein weiterer Mediziner der TUD für seine außergewöhnlichen Leistungen geehrt – sowohl in seinem Fach der Hämatologie als auch für den Aufbau der medizinischen Spitzenforschung und sein gesellschaftliches Engagement. Er erhielt dafür die Ehrenmedaille der TUD.
„Prof. Ehninger hat in seiner Funktion als Direktor der Medizinischen Klinik I nicht nur die Patientenversorgung revolutioniert, sondern die Hochschulmedizin der TU Dresden zu einem internationalen Spitzenzentrum für Hämatologie und Onkologie aufgebaut“, hob Prof. Angela Rösen-Wolff, Prorektorin Forschung der TUD, in ihrer Laudatio hervor.
„Prof. Ehninger führte die Stammzelltransplantation in Dresden ein, wodurch tausenden Blutkrebspatientinnen und -patienten das Leben gerettet werden konnte“, führte Angela Rösen Wolff aus. Sie verwies auf seine Initiative zur Gründung der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS), die unzähligen Blutkrebspatient:innen des Leben rettete, sowie seine maßgebliche Beteiligung am Aufbau und der Weiterentwicklung des UniversitätsKrebsCentrums (UCC). „Auch nach seiner Emeritierung widmete sich Prof. Ehninger intensiv der Entwicklung neuartiger Krebstherapien. Besonders hervorzuheben ist seine Arbeit an gentechnologisch modifizierten Immunzellen, die Leukämiezellen bekämpfen.“
Darüber hinaus trieb Gerhard Ehninger die infrastrukturelle Entwicklung der Dresdner Hochschulmedizin voran. „Dank seiner Initiative konnten Neubauten mit integrierten Forschungsflächen realisiert und eine hervorragende medizinische Versorgung gewährleistet werden, die auch international Maßstäbe setzt.“
2015 gründete Gerhard Ehninger die Cellex-Stiftung als wichtigen Katalysator für medizinische Innovation und gesellschaftlichen Wandel. Ihr besonderer Fokus liegt auf der schnellen Übertragung vielversprechender Forschungsergebnisse in die klinische Praxis.
„Professor Ehningers Wirken geht jedoch weit über seine fachlichen Leistungen hinaus. In einer Zeit, als Dresden vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen stand, zeigte er, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Sein Engagement im Verein ‚Dresden – Place to be‘ und die Initiative ‚Dresden isst bunt‘ sind Beispiele seines unermüdlichen Einsatzes für gesellschaftlichen Zusammenhalt“, erklärte sie.
„Seine Fähigkeit, in kritischen Momenten Initiative zu ergreifen, seine Bereitschaft, persönliche Ressourcen für das Gemeinwohl einzusetzen, und sein Mut, klare Haltung zu zeigen, wenn andere noch zögerten, haben nicht nur Leben gerettet und Karrieren ermöglicht – sie haben den Charakter unserer Universität und unserer Stadt nachhaltig geprägt.“

Dr. Monika Valtink (2.v.r.) erhält die Ehrennadel von TUD-Rektorin Prof. Ursula Staudinger und TUD-Kanzler Jan Gerken.
Eine Ehrennadel für ihr über die Dienstpflichten hinausgehenden Engagement in Wissenschaft, Lehre sowie im Wissenstransfer und ‑austausch erhielt auch Dr. Monika Valtink, Leiterin der Stabsstelle Gleichstellungs- und Diversitymanagement an der Medizinischen Fakultät und stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der TU Dresden. Gemeinsam mit Prof. Dr. Maria Häusl und Prof. Dr. Cornelia Breitkopf war sie maßgeblich an der Gründung der GenderConceptGroup (GCG) beteiligt, um der Geschlechterforschung an der TUD mehr Sichtbarkeit zu verschaffen.
In Kooperation mit dem Bereich Ingenieurwissenschaften und dem Bereich Medizin veranstaltet die GCG die „Gender Lectures“, deren Ziel es ist, die Relevanz der Geschlechterforschung in zahlreichen Disziplinen zu diskutieren und aktuelle Themen der Gender Studies als kontinuierliches Lehrangebot an der TUD zu ermöglichen.
Weitere Informationen zu den heutigen Auszeichnungen:
Pressemitteilung der TU Dresden
Ehrensenatorwürde der TUD
Ehrenmedaille der TUD
Ehrennadel der TUD
Kontakt:
Anne-Stephanie Vetter
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
der Technischen Universität Dresden
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT/UCC) Dresden
+49 (0) 351 458 17903
anne-stephanie.vetter@tu-dresden.de
www.tu-dresden.de/med