Forschungsprojekte
Im Folgenden sind unsere aktuellen Forschungsprojekte mit kurzer Beschreibung und Ansprechpartner aufgeführt. Bei Fragen wenden Sie sich gern direkt an die angegebenen Kolleg:innen.
Inhaltsverzeichnis
- SP-Rea: Stresserleben und Performanz Medizinstudierender während eines Reanimationstrainings: Vergleichsstudie zum Einfluss von Umgebungsfaktoren
- eQ-Attached: Einfluss der emotionalen Intelligenz und der Bindungsstile auf die Patientenzentrierte Kommunikation Medizinstudierender
- WissKomm: Wie erleben Studierende Wissenschaftskommunikation
- Was ist ein „guter Arzt“? Eine längsschnittliche qualitative Analyse zur Veränderbarkeit des Arztbildes im Rahmen einer Lehrveranstaltung im Praktischen Jahr.
- Befragungsstudie zur Erfassung von Struktur und Qualität der fachärztlichen Weiterbildung in Deutschland anhand des WFME Questionnaire
SP-Rea: Stresserleben und Performanz Medizinstudierender während eines Reanimationstrainings: Vergleichsstudie zum Einfluss von Umgebungsfaktoren
Im Projekt SP-Rea wird das Stresserleben in einer Reanimation und die Auswirkung dieses Stresses auf die Performanz untersucht. Hierfür wird ein Reanimationstraining in einem Multisensorischen Interaktionsraum (MIR) konzipiert. Der MIR wurde an der HTW Dresden entwickelt und ist eine stationäre Medieninstallation. In diesem Raum können mit spezieller Technik aufgenommene Realszenen sowie virtuelle Umgebungen in einer 270°-Perspektive immersiv ausgespielt werden. Es wird eine höhere Immersivität im Vergleich zu einer Lernumgebung im Seminarraum angenommen, die ein höheres Stresserleben bedingen kann. Neben der Immersivität können weitere Umgebungsfaktoren wie Geruch, Licht und anwesende Personen den erfahrenen Stress erhöhen. Basierend auf dem aktuellen Stand der Forschung untersucht das Projekt SP-Rea das physiologische und psychologische Stresserleben während eines Reanimationstrainings im MIR und den Zusammenhang auf die subjektive und objektive Performanz der Reanimationsqualität.
- Projektbeteiligte (alphabetisch): Dr. Doreen Pretze, Dr. Kristina Schick, Marie-Christin Willemer
- Weitere Projektbeteiligte: Prof. Georg Freitag (HTW), Prof. Dieterich Kammer (HTW)
- Projektlaufzeit: seit Oktober 2024
- Förderung: Haushaltsmittel
eQ-Attached: Einfluss der emotionalen Intelligenz und der Bindungsstile auf die Patientenzentrierte Kommunikation Medizinstudierender
Die patientenzentrierte Gesprächsführung ist ein wesentlicher Bestandteil der ärztlichen Tätigkeit. Die Art und Weise wie Ärzt:innen mit ihren Patient:innen interagieren, auf die Patient:innen eingehen und sie in die Entscheidungsfindung miteinbeziehen, hat einen großen Einfluss auf die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehung, kann das Vertrauen und die Zufriedenheit der Patient:innen fördern und somit die Compliance erhöhen. Zwei entscheidende Faktoren, die den Erwerb und die Qualität der Gesprächsführungskompetenzen beeinflusst, ist die emotionale Intelligenz (EI) und das Bindungsverhalten der behandelnden Ärzt:innen. Unter EI versteht man die Fähigkeit eigene und fremde Emotionen wahrzunehmen, zu verstehen und angemessen zu regulieren (Härter & Dirmaier, 2020). Das Bindungsverhalten, das sich bereits in frühen Lebensphasen entwickelt, beeinflusst das Interaktionsverhalten und die Beziehungsdynamiken einer Person. In ärztlichen Beziehungen können sie entscheidend dafür sein, wie Ärzt:innen mit ihren Patient:innen interagieren und welche Kommunikationsstrategien sie anwenden. Im Projekt eQ-Attached untersuchen wir nun den Zusammenhang zwischen EI, dem Bindungsverhalten und die Einstellungen zu patientenzentrierter Kommunikation von Medizinstudierenden.
- Projektbeteiligte: Mariam Arnold, Dr. Kristina Schick
- Projektlaufzeit: seit April 2024
- Förderung: Haushaltsmittel
WissKomm: Wie erleben Studierende Wissenschaftskommunikation
Im Projekt WissKomm möchten wir die Bedeutung von Kompetenzen in der Wissenschaftskommunikation für Medizinstudierende untersuchen, indem die Änderung der Einstellung zur Wissenschaftskommunikation durch Wissenszuwachs untersucht wird. Wir gehen davon aus, dass ein Wahlfach in Wissenschaftskommunikation nicht nur praktische Fertigkeiten fördert, sondern darüber hinaus auch die Einstellungen zur Wissenschaftskommunikation beeinflussen kann. Ebenfalls kann durch die Förderung wissenschaftskommunikativer Kompetenzen Medizinstudierender ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheitskommunikation und zur Stärkung des Vertrauens in die medizinische Wissenschaft geleistet werden. Basierend auf den Erkenntnissen streben wir an, Empfehlungen für die nachhaltige Integration von Wissenschaftskommunikation in zu entwickeln. Dies soll langfristig dazu beitragen, eine neue Generation von Ärzt:innen auszubilden, die nicht nur fachlich kompetent ist, sondern auch als effektive Kommunikator:innen und Vermittler:innen wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Gesellschaft agieren können.
- Projektbeteiligte: Dr. Doreen Pretze, Dr. Kristina Schick
- Projektlaufzeit: seit Oktober 2024
- Förderung: Haushaltsmittel
Was ist ein „guter Arzt“? Eine längsschnittliche qualitative Analyse zur Veränderbarkeit des Arztbildes im Rahmen einer Lehrveranstaltung im Praktischen Jahr.
Angehende Ärzt:innen sehen sich einer Vielzahl an Rollenanforderungen gegenübergestellt. Sie sind in der Patientenversorgung tätig, sind Kolleg:innen, sind somit Teil eines Teams und unterdessen eine Privatperson mit ihren persönlichen Bedürfnissen. Gleichzeitig sind sie aber auch Teil eines Systems mit seinen Strukturen, Richtlinien und Rahmenbedingungen. Diese beiden Gegenspieler miteinander zu verbinden und aufeinander abzustimmen, kann eine große Herausforderung für die jungen Ärzt:innen sein. Um den Übergang vom Medizinstudium zur Weiterbildung zu erleichtern, wurde das PJ-Seminar „Plötzlich in der Klinik“ entwickelt. Durch die Kombination der beiden Konzepte „medical professionalism“ und „case-based clinical reasoning“ werden alltägliche Praxisfälle in einer Kleingruppe von PJ-Studierenden mit einem multidisziplinären Team von Dozierenden (Ärzt:innen verschiedener Fachrichtungen, Medizinrechtler, Medizinethikerin, Bildungs- und Filmwissenschaftler:innen) mit unterschiedlichen didaktischen Formaten bearbeitet. Das mit diesem Seminar verbunden Forschungsprojekt untersucht, ob und wie sich das Bild des „guten Arztes“ durch das Seminar verändert. Hierfür werden Freitexte der teilnehmenden Studierenden zu der Frage „Was ist ein ‚guter Arzt‘?“ vor und nach dem Seminar erfasst und qualitativ analysiert.
- Projektbeteiligte: Rosalie Heine, Dr. Kristina Schick
- Projektlaufzeit: seit Februar 2024
- Förderung: Haushaltsmittel
Befragungsstudie zur Erfassung von Struktur und Qualität der fachärztlichen Weiterbildung in Deutschland anhand des WFME Questionnaire
Die fachärztliche Weiterbildung in Deutschland ist durch eine erhebliche Heterogenität geprägt. Strukturiert entwickelte Weiterbildungscurricula fehlen, wodurch Qualitäts- und Strukturunterschiede in der Weiterbildung entstehen. Diese Problematik erschwert nicht nur die Vergleichbarkeit zwischen Weiterbildungsstätten, sondern kann auch die Qualität der ärztlichen Versorgung beeinträchtigen. Die Studie hat das Ziel, Struktur und Qualität der fachärztlichen Weiterbildung in Deutschland systematisch zu erfassen. Dazu wurde der WFME-Questionnaire (World Federation for Medical Education) verwendet.
- Projektbeteiligte: Constanze Weber, Christopher Holzmann-Littig, Friederike Bennett, Marjo Wijnen-Meijer
- Projektlaufzeit: 2025
- Förderung: Haushaltsmittel