Geschichte der Farbstoffsammlung
Die Anfänge der Sammlung gehen auf Prof. Dr. Stein zurück, der von 1850 - 1880 als erster Chemiker an der damaligen Königlichen Reichsanstalt Dresden lehrte und zahlreiche Naturfarbstoffe für die Sammlung von seinen ausgedehnten Reisen mitbrachte.
Das Institut für Farbenchemie und Färbereitechnik wurde im Jahre 1880 von Prof. Dr. Richard Möhlau gegründet und von ihm bis 1909 geleitet. Der größte Teil der ältesten Teerfarbstoffproben wurden von ihm gesammelt.
1913 übernahm Prof. Dr. Walter König die Institutsleitung als Nachfolger von Prof. Dr. Hans Bucherer und konzipierte die Sammlungsräume bereits bei der Planung des Neubaus auf dem heutigen Campusgelände. Mit der Einweihung des Gebäudes im Jahre 1926 wurden die Räume mit ihrer heutigen Innenausstattung übernommen. Den wesentlichen Ausbau und die Erweiterung der Sammlung verdanken wir Prof. König, der das Institut über einen sehr langen Zeitraum bis 1957 leitete. Neben der Sammlung von Farbstoffen und Musterkarten belegen viele Diplom- und Doktorarbeiten die herausragende Stellung des Instituts bis 1945. Zur Systematisierung der Farbstoffe wurde in den 20er Jahren das System Schultz eingeführt, da die Farbstoffproduzenten ihre Produkte mit jeweils eigenen Handelsnamen versahen.
An der Beseitigung der Kriegsschäden war Prof. Dr. Bodo Hirsch als Professor für Sondergebiete der Farbstoffchemie beteiligt, der die Sammlung weiterführte. In dieser Zeit erfolgte die Katalogisierung der Farbstoffe nach dem heute noch gültigen Color-Index. Das Institut für Farbstoff- und Textilchemie wurde im Jahre 1957 geteilt, wobei das Gebiet der Farbstoffchemie im Jahre 1961 in das Institut für Organische Chemie unter der Leitung von Prof. Dr. Roland Mayer eingegliedert wurde.