20.06.2024
Nobelpreisträgerin Anne L’Huillier: Am Limit der Zeit
Der Nobelpreis für Physik im Jahr 2023 wurde an drei Forschende verliehen, die sich mit den kürzesten Lichtpulsen, die jemals von Menschen erzeugt wurden, beschäftigen. Diese Lichtpulse dauern nur einige zehn Milliardstel einer Milliardstelsekunde (Attosekunden). Solche extrem kurzen Lichtpulse gestatten die experimentelle Untersuchung entsprechend schneller Prozesse, was von entscheidender Bedeutung für die Untersuchung der Elektronendynamik in Materie ist.
„Für experimentelle Methoden zur Erzeugung von Attosekunden-Lichtimpulsen für die Untersuchung der Elektronendynamik in Materie“, haben Pierre Agostini von der Ohio State University, Ferenc Krausz von der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Max-Planck-Institut für Quantenoptik und Anne L’Huillier von der Lund University den Physik Nobelpreis 2023 erhalten. L’Huillier ist die fünfte Frau überhaupt, die diese Auszeichnung erhalten hat.
Nur ein halbes Jahr nach der Preisverleihung in Stockholm wird die französisch-schwedische Wissenschaftlerin einen öffentlichen Vortrag im Rahmen der Reihe „Nobelpreisträger zu Gast an der TU Dresden“ halten. Am 28. Juni 2024 um 19 Uhr im Audimax der TU Dresden wird sie einen Einblick in ihr komplexes Fachgebiet und in die Anfänge ihrer Arbeit vor vierzig Jahren – ganz ohne Computer – geben. Im Jahr 1987 entdeckte Anne L’Huillier, dass viele verschiedene Obertöne des Lichts entstanden, wenn sie Infrarot-Laserlicht durch ein Edelgas schickte. Im Zeitbereich bildet diese Strahlung eine Folge von extrem kurzen Lichtpulsen mit einer Dauer in der Größenordnung von 100 Attosekunden. Attosekundenpulse ermöglichen die Untersuchung der Elektronendynamik mit Hilfe von Pump-Probe-Techniken. Anne L’Huillier hat dieses Phänomen weiter erforscht und den Grundstein für spätere Durchbrüche gelegt.
Öffentlicher Vortrag:
Freitag, 28. Juni 2024, 19 Uhr
Audimax, TU Dresden
Anne L’Huillier
“Attosecond pulses of light for the study of electron dynamics”
(Vortrag in englischer Sprache)
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten unter: https://tud.de/mn/nobel
Kontakt:
Nicole Gierig
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Bereich Mathematik und Naturwissenschaften
Email:
Tel: 0351 463 39504