05.09.2022
Symmetrie im Fokus
Vom 29. August bis 1. September 2022 fand in Zusammenarbeit von Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe (MPI CPfS, Dresden) und der Fakultät Chemie der TU Dresden ein dreitägiges Intensiv-Seminar mit dem Thema „Symmetriebeziehungen in der Kristallchemie“ statt. Der Einladung von PD Dr. Ulrich Schwarz (MPI CPfS) und Prof. Thomas Doert (Fakultät Chemie) folgten 45 ausgewählte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus ganz Deutschland.
In 20 Vorlesungen wurden Grundlagen, Anwendungen und Beispiele vorgestellt, wie man mit Hilfe gruppentheoretischer Werkzeuge komplexe kristallographische Herausforderungen lösen und die Beschreibung von Kristallstrukturen systematisieren kann. Zur Einübung und Vertiefung des erlernten Stoffs wurden ausgewählte Übungsaufgaben zu allen Vorlesungsthemen in mehrstündiger gemeinschaftlicher Arbeit unter Anleitung der Referenten bearbeitet.
Mit der Einführung in kristallographische Grundlagen und den Symmetrieinformationen in den International Tables for Crystallography (Thomas Doert) sowie zu Matrixoperationen und kristallographischen Transformationen (Michael Ruck, Dresden) wurden am ersten Tag die Grundlagen für die weiterführenden Lehrinhalte des Workshops geschaffen. Am zweiten Tag wurden detailliert Untergruppen von Raumgruppen und Symmetrieverwandtschaften erläutert (Caroline Röhr, Freiburg) und anhand von Beispielen intermetallischer Verbindungen (Theresa Block, Münster) vertieft. Die nächsten Tage brachten mit kristallographischen Verzwillingungen (Oliver Oeckler, Leipzig) und strukturellen Phasentransformationen (Holger Kohlmann, Leipzig) praxisnahe Beispiele und Anwendungen, bevor abschließend die große Breite kristallographischer Werkzeuge des „Bilbao Crystallographic Server“ (Gemma de la Flor Martin, Karlsruhe) vorgestellt wurde.
Der hohen Informationsdichte und den anspruchsvollen Übungsaufgaben begegneten die Teilnehmer durchweg mit hoher Motivation und Konzentration, die sich während der vier Tage auch in viele lebhafte Diskussionen innerhalb und außerhalb des Seminarraums wiederspiegelten. Teilnehmer und Dozenten verließen den Veranstaltungsort bereichert durch vielfältige neue Erkenntnisse, Eindrücke und persönliche Kontakte und beeindruckt vom Erfolg des Seminars. Dank der großzügigen finanziellen Unterstützung durch die Gesellschaft Deutscher Chemiker, die Deutsche Gesellschaft für Kristallographie und die Wilhelm-Klemm-Stiftung (Münster) war der Workshop für die Teilnehmer kostenfrei. Ein großer Dank gilt auch Prof. Juri Grin und den Mitarbeitern seines Forschungsbereichs Chemische Metallkunde am MPI CPfS für die Bereitstellung der Infrastruktur und die stets freundliche sowie die kompetente und unkomplizierte Unterstützung im Vorfeld und während der Veranstaltung!