Vortragsthema
Prof. Petra Schwille | ||
Physik des Lebens: Biomoleküle bei der Arbeit betrachtet | ||
„Nanotechnologie“ ist gegenwärtig in aller Munde. Die zunehmende Miniaturisierung technischer Geräte und Prozesse lässt Visionen davon entstehen, mikroskopisch kleine Maschinen und Roboter zu bauen, die an sonst unzugänglichen Bereichen, wie z.B. im Innern des menschlichen Körpers, Beobachtungs- und Reparaturfunktionen ausführen. Hierbei wird leicht übersehen, dass es solche Maschinen bereits gibt. Jede Körperzelle ist voll von nur wenige Nanometer großen, unendlich ausdifferenzierten Maschinen, die komplexe Aufgaben wie das spezifische Schneiden und Zusammenflicken sowie den gerichteten Transport oder gar die vollständige Herstellung biologischer Strukturen übernehmen. Die moderne Biologie steht gegenwärtig erst am Anfang, die faszinierende Welt der Biomoleküle, insbesondere der Proteine, von dieser funktionalen Seite her zu entdecken und zu verstehen. Hierbei wird sie ganz wesentlich unterstützt von der Physik, die ihr Methoden bereitstellt, einzelne Biomoleküle nicht nur zu detektieren, sondern in ihrer ganzen Funktion und Dynamik quantitativ zu analysieren. Aber nicht nur die Analyse, sondern sogar die gezielte Manipulation solcher molekularen Maschinen und ihr Einsatz in der Miniaturisierung technischer Prozesse ist denkbar, weswegen bereits ein enger Zusammenhang zwischen Biophysik und Bionanotechnologie besteht. In diesem Vortrag soll ein Einblick gegeben werden in die Nanowelt der Biomoleküle. Es wird gezeigt, wie Physiker dazu beitragen können, diese wundersamen kleinen Maschinen in unseren Körperzellen bei ihrer Arbeit sichtbar zu machen und zu verstehen, um so ihren essentiellen Beitrag zu der gegenwärtigen Revolution in den Biowissenschaften zu leisten. Folien vom Vortrag (pdf-Datei, 1,7 MB) | ||