Vortragsthema
Prof. Michael Kobel | ||
Die kosmische Symphonie - Dunkle Materie, Neutrinos und Kosmologie | ||
Erkennt man, ob ein und derselbe Ton von einem Klavier, einer Geige, einer Gittare, oder einer Trompete gespielt wird? "Klar, am Klang" werden Sie sagen. Und das, obwohl doch der Ton gleich ist! Die Form und die Zusammensetzung des Musikinstruments fügt einem Grundton ein ganzes Spektrum von Obertönen, den Klang, hinzu. Und dieser Klang erreicht in Form von kleinen Dichte- und Temperaturänderungen der Luft unser Ohr.
Ähnliche Dichte- und Temperaturschwankungen gab es vor 13,3 Milliarden Jahren im Universum. Diese können wir zwar nicht mehr hören, aber sehen! Denn 380.000 Jahre nach dem Urknall. wurde unser Universum durchsichtig für Licht. Und das Licht aus etwas dichteren, wärmeren Regionen hat eine leicht andere Farbe als das Licht aus kälteren Regionen. Das damals ausgesandte Licht erreicht uns auch heute noch aus allen Richtungen in Form der Kosmischen Mikrowellen Hintergrundstrahlung.
Diese Hintergrundstrahlung wurde in den letzten Jahren extrem genau vermessen. So genau, dass wir nun ihren "Klang" kennen. Und genau wie in der Musik erkennen wir am Klang dieser kosmischen Symphonie die Form und die Zusammensetzung des Universums.
Das überraschende Ergebnis ist, dass weniger als 5% des Universums aus der atomaren Materie besteht, die wir kennen. Ca. 25% ist eine neuartige "dunkle" Form von Materie, die völlig anders ist, und gar 70% eine mystische "dunkle Energie". Der Vortrag wird zeigen wie man diese Informationen aus dem "Fingerabdruck" der kosmischen Symphonie erhalten hat, und wird die Frage beantworten, ob die "Dunkle Materie" eventuell aus den leichten, aber schwer zu fangenden Neutrinos besteht.
(Quelle bild unten: NASA/WMAP Science Team)
Material zum Vortrag (2,7 MB pdf-Datei) Literatur- und Link-Liste (61 kB pdf-Datei) |
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