Vortragsthema
Prof. Michael Kobel | ||
Der kosmische Klang – Was der Planck-Satellit vom Anfang des Universums hört | ||
Erkennt man, ob ein und derselbe Ton von einem Klavier, einer Geige, einer
Gitarre, oder einer Trompete gespielt wird? "Klar, am Klang" werden Sie
sagen. Und das, obwohl doch der Ton gleich ist! Die Form und die
Zusammensetzung des Musikinstruments fügt einem Grundton ein ganzes Spektrum
von Obertönen, den Klang, hinzu. Und dieser Klang erreicht in Form von
kleinen Dichte- und Temperaturänderungen der Luft unser Ohr. Ähnliche
Dichte- und Temperaturschwankungen gab es vor 13,8 Milliarden Jahren im
Universum. Diese können wir zwar nicht hören, aber sehen! Denn 380.000 Jahre
nach dem Urknall wurde unser Universum durchsichtig für Licht, das aus
dichteren, wärmeren Regionen eine leicht andere Farbe hat als aus dünneren,
kälteren Regionen. Das damals ausgesandte Licht erreicht uns auch heute noch
in Form von Mikrowellen aus allen Richtungen. Durch im März 2013
veröffentlichte Messungen des Planck Satelliten kennen wir nun den "Klang"
dieser kosmischen Mikrowellen-Hintergrundstrahlung so genau wie nie zuvor.
Und genau wie in der Musik haben Form und Zusammensetzung des Universums
Einfluss auf seinen Klang. Das überraschende Ergebnis ist, dass nur 5% des
Universums aus der atomaren Materie besteht, die wir kennen. Ungefähr 27%
sind eine völlig neuartige "dunkle" Form von Materie, und gar 68% eine
mystische "dunkle Energie". Der Vortrag wird zeigen, wie man diese
Informationen aus dem kosmischen Klang erhalten hat, und wird darauf
eingehen, welche Form das Universum und welche Bestandteile die "Dunkle
Materie" haben könnten.
Material zum Vortrag (2,4 MB pdf-Datei) |
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