Aktuelle Forschungsprojekte
Die stationäre psychosomatische Rehabilitation ist neben psychiatrischen Behandlungen der zweitwichtigste stationäre Versorgungsform für psychische Erkrankungen in Deutschland (Steffanowsiki, Löschmann, Schmidt, Wittmann & Nübling, 2007). Die Behandlung von psychischen Störungen wird in der Rehabilitation immer wichtiger. Seit 2000 sind sie mit einem Anteil von fast 40% eine der häufigste Grund für einen vorzeitigen Austritt aus dem Arbeitsleben (Dannenberg, Hofmann, Kaldybayeva & Kruse, 2010). Mit 52% sind affektive Störungen die häufigste Erstdiagnose, gefolgt von neurotischen, Stress- und somatoformen Störungen mit 40% (DRV, 2012). Das VADIR-Projekt ist ein fortlaufendes Projekt über verhaltensaktivierende Methoden. Basierend auf dem Gruppentherapie-Handbuch (Verhaltensaktivierung: Techniken der Verhaltenstherapie, Hoyer & Vogel, 2018) wird die Wirksamkeit und Effektivität im Vergleich zur Standardbehandlung von depressiven Syndromen in mehreren kooperierenden beruflichen Rehabilitationskliniken (u.a. Rehabilitationszentrum Seehof, Teltow: Prof. Dr. V. Köllner) verglichen und bewertet.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Jürgen Hoyer und Tobias Schott
Nach einem Herzinfarkt oder einer Bypassoperation entwickeln 20-25% der Betroffenen eine Depression. Im Langzeitverlauf leiden immer noch 15-20% von ihnen unter einer klinisch relevanten Depression. Hinzukommen Angsterkrankungen, hier gibt es jedoch weniger gute epidemiologische Daten (Hoyer et al., 2008). Patienten mit der Komorbidität einer psychischen und einer kardialen Erkrankung stellen deshalb für die Rehabilitation eine besondere Herausforderung dar.
Im November 2016 eröffnete im Rehazentrum Seehof der DRV Bund eine interdisziplinäre Station mit 12 Betten, in der Patienten, die sowohl unter einer organischen Herzerkrankung als auch einer psychischen Erkrankung leiden, interdisziplinär behandelt werden. Die Patienten werden sowohl von einem kardiologischen Stationsarzt als auch von einem Psychotherapeuten betreut, erhalten bei Aufnahme eine vollständige kardiologische und psychosomatische Diagnos-tik und werden im weiteren Verlauf interdisziplinär betreut. Zum Konzept der kollegial von beiden Disziplinen geleiteten Station gehören gemeinsame Visiten und Teambesprechungen. Dieses Konzept stellt gegenüber einer monodisziplinären Rehabilitation einen erhöhten Aufwand dar, weil es personalintensiver ist. Ziel dieser Studie soll es sein, zu prüfen, ob sich dieser erhöhte Aufwand auch in einem besseren Ergebnis für die Rehabilitanden niederschlägt.
Ansprechpartner: Dipl. Psych. Christoph Schmitz, ch.schmitz@ymail.com
VRAD ist eine EKFZ-geförderte Kooperation zwischen der Professur für Behaviorale Psychotherapie und der Juniorprofessur für Gestaltung immersiver Medien (Lehrstuhlinhaber: Jun.-Prof. Matthew McGinity).
Aktuelle Studien: DIVREX
Die ENHANCE-Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) gefördert und umfasst Behandlungszentren an den Universitäten Gießen,
Berlin, Mainz, Dresden und Ulm.
Wir verfolgen mit der Studie das Ziel, die psychotherapeutische Behandlung
von Menschen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung, die in
Verbindung mit Gewalt und Missbrauch in der Kindheit und Jugend steht, zu
verbessern. Dabei werden zwei wirksame Therapieformen untersucht,
- die trauma-fokussierte psychodynamische Therapie und
- die trauma-fokussierte kognitive Verhaltenstherapie STAIR-NT.
Beide Therapien sind wirksam, wir wissen aber noch nicht, wer von welcher Therapie besser profitiert.
Ansprechpartner: Julia Henke und Prof. Dr. Jürgen Hoyer
(Christine Wendler-Bödicker befindet sich derzeit in Elternzeit)
Zur Projektseite: ENHANCE
Im Rahmen des PROTECT-AD Verbundes ist Prof. Dr. Jürgen Hoyer Projektleiter für die Optimierung von Extinktionslernen durch intensivierte psychologische Interventionen für Erwachsene mit Angststörungen und den Transfer expositionsbasierter Interventionen in die psychotherapeutische Routinepraxis.
Weitere Informationen: PROTECT-AD
Eine Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse finden Sie auf unserer Projektseite PROTECT-AD
Aufbauend auf den führenden Therapieansätzen wurde eine Mental-Health App zur Behandlung der sozialen Angststörung entwickelt: Zunächst geht es darum, Ihre individuellen Symptome und Schwierigkeiten kennen zu lernen. Darauf aufbauend wird die App Sie mit Hilfe von verschiedenen Übungen im Alltag unterstützen, Ihr Leben unabhängig von den Ängsten gestalten zu können.
In unserer Therapiestudie wollen wir die Effektivität dieser Smartphone-App zur Behandlung der sozialen Angststörung erproben. Die Teilnahme ist für Sie kostenlos.
Weitere Informationen: SOPHO-APP-Studie
In diesem Projekt forschen wir zur Erkennung sexueller Funktionsstörungen.
Zur Projejktseite: DISEX-Studie
Mit der WIVA-Studie möchten wir untersuchen inwiefern gedankliche Vorstellungsbilder dabei helfen, die soziale Aktivität von Menschen mit depressiven Symptomen zu steigern. Außerdem möchten wir herausfinden, was Menschen mit depressiven Symptomen erwarten, wenn sie sich soziale Aktivitäten vorstellen und wie sich diese Erwartungen vom tatsächlichen Erleben unterscheiden.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie auf der Studienwebsite.
Bei der SOGA-Studie handelt es sich um eine Machbarkeitsstudie zur Erprobung einer KI-gestützten Mixed-Reality-Angstinduktionsmethode bei gesunden Erwachsenen.
Studienteilnahme
Für die folgenden der aktuellen Studien sind wir auf der Suche nach Teilnehmenden: