Wie ephemer sind Daten?
Seit Mai 2024 forscht die Bildhauerin und Konzeptkünstlerin Lena von Goedeke im Schaufler Lab@TU Dresden zu den Dimensionen von Daten-Welten im Kontext der fortschreitenden Transformation der Arktis. Ihre Ausstellung GROUND TRUTH in der Galerie der Kustodie im Görges-Bau gibt einen ersten Einblick in die Themen und Fragestellungen, welche die Künstlerin während ihrer Residency an der Technischen Universität Dresden beschäftigt haben. Im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit der Arktis steht die prozesshafte Untersuchung materialisierter Datenspeicher sowie deren Fragilität und Flüchtigkeit.
Unser Bild des hochkomplexen arktischen Lebensraums ist vor allem geprägt von einem digitalen, positiv wie negativ gefärbten Blick: Drohnen- und Sensoraufnahmen, mikroskopische Visualisierungen usw. führen beinahe zwangsläufig zu einer simplifizierenden Engführung, die ebenso für die stilisierten visuellen Entsprechungen gilt. In ihren poetischen und zugleich analytischen Skulpturen, Installationen sowie filmischen und fotografischen Arbeiten rückt Lena von Goedeke diese Diskrepanz in den Fokus, wenn sie die physische, materielle und haptische Dimension und Bildgewalt des Nordpolargebiets anschaulich und vor allem unmittelbar körperlich erfahrbar macht.
Für die Ausstellung hat die Künstlerin insbesondere mit Expert:innen aus der Fachrichtung Geowissenschaften zusammengearbeitet und sich mit Lehr- und Forschungsobjekten aus den Geologischen Sammlungen der Universität sowie der Sektion Paläobotanik im Museum für Mineralogie und Geologie der Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden auseinandergesetzt.

Sehr herzlich laden wir zur Eröffnung der Ausstellung GROUND TRUTH von Lena von Goedeke ein: Freitag, 27. September 2024, 19:30 Uhr, Galerie der Kustodie im Görges-Bau, Helmholtzstraße 9, 01069 Dresden.

Die Eröffnung findet im Rahmen der internationalen Jahrestagung Shaping Transformation. University Collections in a Changing World von ICOM-UMAC (Internationales Komitee für Universitätsmuseen und Sammlungen des International Council of Museums) und dem UNIVERSEUM European Academic Heritage Network statt, die von der Kustodie der Technischen Universität Dresden ausgerichtet wird.
In diesem Zusammenhang machen wir auf die Teilnahme von Lena von Goedeke an der Tagung aufmerksam: Einen Tag vor der Eröffnung ihrer Ausstellung, am Donnerstag, den 26. September, wird sie an einem Roundtable zum Thema „Collaborative Practices: Cross-encounters Between Art and Science in University Collections“ im Lichthof des Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, teilnehmen.