"Körper-Kränkungen. Der menschliche Leib als Medium der Herabsetzung"

Aus der gleichnamigen SFB-Jahrestagung 2019 ist ein Tagungsband hervorgegangen:

Obwohl sich die natürliche Identität des menschlichen Körpers angesichts der Möglichkeiten technischer Überformung zunehmend als Illusion erweist, bleibt er doch weiterhin Bezugspunkt und Ausdruck von Identitätsvorstellungen. Dabei kann der eigene Körper mit Gesten schmähend aktiv werden oder über vorgegebene Normen, denen er angeblich nicht entspricht, Erniedrigung erleiden.

Ausgehend von solchen Überlegungen lotet dieser Band das Potential der Herabsetzung des menschlichen Körpers aus historischer, gegenwartsbezogener und systematisch-konzeptueller Perspektive aus.

In sechzehn Beiträgen diskutieren die Autor:innen – u.a. Marina Münkler, Hartmut Böhme, Kerstin Schankweiler und Katja Kanzler – Aspekte von Körper, Geschlecht, Betroffensein und Abweichung. Die Themen reichen dabei von vormodernen Beschimpfungen über herabsetzende Bilddarstellungen und die Zurschaustellung geschändeter menschlicher Körper in der Öffentlichkeit bis hin zu herabsetzenden Körpermetaphern, dem pathologisierten (und möglicherweise stigmatisierten) Körper in der Medizin, und nicht zuletzt dem oft geschmähten „Körper der Mächtigen“, etwa bei mittelalterlichen Heiligen, bei Martin Luther oder auch bei aktuellen Machthabenden.

Uwe Israel / Jürgen Müller (Hgg.): Körper-Kränkungen. Der menschliche Leib als Medium der Herabsetzung. Frankfurt/New York: Campus Verlag 2021 (Auch als e-Book zum Download).

Ansprechpartner:
Uwe Israel
Jürgen Müller