Feb 15, 2022
Für mehr Frauen in Spitzenfunktionen der Wissenschaft
Fünf exzellente Nachwuchsforscherinnen der TUD werden mit Maria Reiche Postdoctoral Fellowships gefördert
Vivien Lippmann
Ist die Entscheidung für eine akademische Laufbahn gefallen, ist die Postdoc- Phase die entscheidende Qualifikationsphase, in der der Grundstein für eine erfolgreiche Karriere in der Wissenschaft gelegt wird. Es gilt, ein eigenständiges wissenschaftliches Profil zu entwickeln, durch Publikationen, Projekte und Kooperationen sichtbar zu werden, aber auch Lehrerfahrung zu sammeln und Drittmittel einzuwerben. Hier setzen die Maria Reiche Postdoctoral Fellowships an, mit denen die TU Dresden exzellente Postdoktorandinnen aller Fachbereiche ermutigen will, den akademischen Karriereweg einzuschlagen und sie auf ihrem Weg zur Professur bestmöglich zu unterstützen. Die Wissenschaftlerinnen erhalten bis zu zwei Jahre ein Vollzeitstipendium, um in dieser Zeit einen eigenständigen Forschungsantrag für ein Drittmittelprojekt zu stellen (beispielsweise Emmy Noether, ERC Starting Grant etc.).
Die Maria Reiche Postdoctoral Fellowships leisten damit einen wichtigen Beitrag, die Anzahl der Wissenschaftlerinnen in den Spitzenfunktionen des Wissenschaftsbereichs zu erhöhen.
Eine von fünf herausragenden Nachwuchswissenschaftlerinnen, die mit einem der Maria Reiche Postdoctoral Fellowships im Sommer 2021 ausgezeichnet wurden, ist Dr. Maria Lißner. Sie setzte sich in dem zweistufigen Auswahlverfahren gegen zahlreiche Mitbewerberinnen durch und präsentierte der Auswahlkommission, deren Vorsitz die TUD-Rektorin führt, einen hochinteressanten Pitch. Nach dem Wechsel von der University of Oxford an die TU Dresden startete Dr. Lißner im Januar 2022 ihr Forschungsvorhaben am Dresden Center for Intelligent Materials (DCIM), Bereich Ingenieurwissenschaften, und Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik.
Detaillierte Informationen zur aktuellen Ausschreibung und zur Antragstellung, deren Frist bis 30. April 2022 läuft, sind auf der Webseite der Graduiertenakademie abrufbar.
Gedanken zu den Maria Reiche Postdoctoral Fellowships von Dr. Maria Lißner
»Der Erhalt des Maria Reiche Postdoctoral Fellowships ist ein großer Erfolg. Dieses Fellowship bietet mir einen sicheren Rahmen, in dem ich mich vor allem auf die Stärkung meines wissenschaftlichen Profils konzentrieren kann. Dies unterstützt in hohem Maße die weitere Entwicklung meiner akademischen Laufbahn, um schließlich eine unabhängige Forschungsgruppe innerhalb der TU Dresden zu leiten. Darüber hinaus ermöglicht mir das Maria Reiche Postdoctoral Fellowship nicht nur den Aufbau neuer nationaler und internationaler Kooperationen, sondern auch die weitere Stärkung der bereits bestehenden. Dies kommt der Bewerbung für das geplante Emmy Noether Programm sehr zugute.
Der Bewerbungsprozess für das Maria Reiche Postdoctoral Fellowship ist für eine Nachwuchswissenschaftlerin wie mich eine gute Vorbereitung auf andere attraktive Fellowships. Die Unterstützung durch den gastgebenden Professor an der TU Dresden und die Unterstützung durch meinen Doktorvater an der University of Oxford, die zur erfolgreichen Bewerbung beigetragen haben, schätze ich sehr. Darüber hinaus war das Vorstellungsgespräch, einschließlich des dreiminütigen Pitches, eine großartige Erfahrung. Es hat mich herausgefordert, mein geplantes Forschungsprojekt prägnant, aber dennoch informativ und vor allem verständlich darzustellen. Dies ist eine wichtige Eigenschaft, wenn man zu einem erfolgreichen Wissenstransfer beitragen möchte.
Ich kann es nur jedem empfehlen, sich für dieses Fellowship zu bewerben. Der Bewerbungsprozess an sich ist schon eine großartige Erfahrung, während das Fellowship als solches hilft, dem Ziel einer unabhängigen Forschungsgruppenleitung einen Schritt näher zu kommen.«
Dr. Maria Lißner ist Postdoktorandin am Dresden Center for Intelligent Materials (DCIM), Bereich Ingenieurwissenschaften, und Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik sowie Geförderte im Rahmen der Maria Reiche Postdoctoral Fellowships.
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 3/2022 vom 15. Februar 2022 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.