Prof. Dr.-Ing habil Beate Reetz
Geboren: 05. Mai 1942, in: Dresden
Gestorben: 10. Juni 2019, in Dresden
Fakultät: Maschinenwesen
Akad. Titel: Prof. Dr.-Ing. habil
1956 begann Beate Reetz ihre berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zur Industriekauffrau im Bereich Energieversorgung. Ihr Interesse an technischen und wirtschaftlichen Fragestellungen führte sie dazu, ab 1959 Ingenieurökonomie an der Ingenieurhochschule für Elektroenergie in Zittau zu studieren. Nach ihrem Abschluss war sie bis 1964 als Kraftwerksingenieurin in Erfurt tätig. Anschließend zog Beate Reetz zurück nach Dresden, wo sie am Institut für Energieversorgung arbeitete. Parallel zu ihrer Berufstätigkeit studierte sie im Abend- und Fernstudium Wärmetechnik an der Technischen Universität Dresden.
Ihre akademische Karriere begann 1970 mit einer Aspirantur an der Fakultät Maschinenwesen, die sie 1975 mit einer Promotion zu Problemen des Wärmetransports über große Entfernungen abschloss. Zwischenzeitlich war sie gemeinsam mit ihrem Mann als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Vereinigten Institut für Kernforschung in Dubna (ehemalige Sowjetunion) angestellt, bevor ihr eine Oberassistentenstelle an der TU Dresden angetragen wurde.
Ihre Leidenschaft für Forschung und Lehre führte sie zurück an die TU Dresden, wo sie von 1977 bis 1986 als Dozentin tätig war. 1984 erhielt sie mit einer Arbeit zur Wärmeversorgung aus Kernkraftwerken den Titel Dr. sc. techn. und wurde 1986 zur ordentlichen Professorin für Industrielle Energiewirtschaft an der Sektion Energieumwandlung berufen. Außerdem war sie zu Beginn der 1980er Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Kernforschung Rossendorf für energiestrategische Fragestellungen verantwortlich.
Aus dem Nachruf der Fakultät Maschinenwesen geht hervor, dass sie zahlreicher Diplomand:innen und Doktorand:innen unterstütze, welche bis heute die Energiewirtschaft Dresdens und Deutschlands prägen. Mit der Gründung der Forschungsstelle für Wärme- und Umweltschutztechnik (FOWUT) Anfang der 1990er Jahre legte sie zu dem den Grundstein für innovative Lösungen im Bereich des Umweltschutzes und der Energieeffizienz.
1995 folgte sie einem Ruf an die Technische Universität Graz, wo sie als ordentliche Professorin für Wärmetechnik und Leiterin des Instituts für Wärmetechnik tätig war. Aufgrund einer schweren Krankheit musste sie 2004 ihre akademische Laufbahn beenden.
Auch nach ihrer aktiven Universitätszeit engagierte sich Beate Reetz leidenschaftlich für den Umweltschutz und den Einsatz regenerativer Energien. Als Mitglied der Fördergesellschaft Erneuerbare Energien e. V. (FEE) setzte sie sich besonders für nachhaltige Technologien ein.
Prof. Dr.-Ing. habil Ralph Stelzer verweist im Nachruf auf Beate Reetz, dass sie sich besonders für die Förderung junger Frauen und deren Gleichberechtigung einsetzte.
Beate Reetz bleibt in Erinnerung als wegweisende Wissenschaftlerin, inspirierende Förderin und engagierte Kämpferin für die Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft. Ihre beeindruckende Lebensleistung hat nicht nur die Energiewirtschaft geprägt, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Förderung nachfolgender Generationen geleistet.