Prof. in Dr. Susanne Schötz
Geboren: 7. Januar 1958 in Altdöbern
Fakultät: Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
Akad. Titel: Prof. Dr.
Susanne Schötz wurde in Altdöbern in der Niederlausitz geboren. Nach dem Abitur studierte sie von 1976 bis 1980 Geschichte und Deutsch an der Karl-Marx-Universität Leipzig (heute Universität Leipzig). Daran schloss sich ein Forschungsstudium bei Prof. Dr. Hartmut Zwahr an. Im Jahr 1985 wurde sie mit einer Arbeit über „Städtische Mittelschichten in Leipzig während der bürgerlichen Umwälzung (1830–1870), untersucht auf der Grundlage biographischer Massenquellen“ mit summa cum laude promoviert.
Bis 1998 war Susanne Schötz als wissenschaftliche Assistentin an der Universität Leipzig tätig. Danach arbeitete sie an verschiedenen geschichtswissenschaftlichen Einrichtungen, unter anderem an der Technischen Universität Chemnitz, der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Universität Leipzig sowie am Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig. Im Jahr 2004 habilitierte sie sich an der Universität Bielefeld mit der Arbeit „Handelsfrauen in Leipzig. Zur Geschichte von Arbeit und Geschlecht in der Neuzeit“.
Susanne Schötz lehrte von 2006-2024 als Professorin für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Technischen Universität Dresden. Ein besonderes Anliegen bestand in der Verknüpfung wirtschafts- und sozialgeschichtlicher mit geschlechtergeschichtlichen Fragestellungen. Ihre Forschungen konzentrierten sich auf die frühneuzeitliche Handels- und Gewerbegeschichte, die Geschlechtergeschichte, die Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Bürgertums und Kleinbürgertums im Industriezeitalter, auf Männer und Frauen der Revolution von 1848/49, auf Louise Otto-Peters und die erste deutsche Frauenbewegung sowie auf die Geschichte der Stadt Leipzig 1815-1914. Auf diesen Feldern publizierte sie vielfältig und wirkte als Mitherausgeberin der neuen wissenschaftlichen Stadtgeschichte Leipzigs, der „Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Leipzig“, der Louise-Otto-Peters Jahrbücher, der „Dresdner Beiträge zur Geschlechterforschung in Geschichte, Kultur und Literatur“ sowie des „Jahrbuchs für Regionalgeschichte“. Sie ist gewähltes Mitglied der Historischen Kommission der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig.
An der TUD übte sie verschiedene Funktionen in der akademischen Selbstverwaltung aus, zuletzt als Dekanin der Philosophischen Fakultät. Ihr großes Interesse an Frauen- und Geschlechtergeschichte ließ sie 1993 zur Mitbegründerin der Regionalgruppe Neue Bundesländer des Arbeitskreises für Historische Frauen- und Geschlechterforschung der Bundesrepublik Deutschland (deutsche Sektion der „International Federation of Research in Womens´s History, IFRWH) werden. Sie trat 1994 der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V. bei, wurde 2012 Mitbegründerin der interdisziplinären GenderConceptGroup der TU Dresden und gehört seit 2015 dem Stiftungskomitees der Stiftung des Archivs der Deutschen Frauenbewegung in Kassel und dem Fachbeirat „frauenorte sachsen“ des Landesfrauenrats Sachsen e. V. an.
Ihre Arbeiten zur historischen Frauen- und Geschlechterforschung sowie ihr unermüdlicher Einsatz für akademische Exzellenz inspirierten viele Wissenschaftler:innen.