04.11.2019
Exzellente Lehre muss Chancen für alle bieten
Auch in diesem Jahr hat die TU Dresden im Rahmen des Lehrpreises zwei Sonderpreise mit dem Schwerpunkt einer diversitätssensiblen Lehre ausgeschrieben. Dieser Preis soll die hohe Relevanz der Förderung von Chancengerechtigkeit in einer exzellenten Lehre exponieren. Ziel ist, vorbildliche Lehrkonzepte, Lehrveranstaltungen und Lehrkräfte zu würdigen, die explizit Diversitätsaspekte berücksichtigen und in die Veranstaltungsgestaltung einfließen lassen. Auf diese Weise wird für das Thema Chancengerechtigkeit sensibilisiert.
Die Ausschreibung erfolgte in diesem Jahr in zwei Kategorien: ein Preis für gendersensible Lehre, dotiert mit 2500 Euro, sowie ein Preis für inklusive Lehre, dotiert mit 8000 Euro. Die Preisgelder wurden einerseits aus dem Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder und andererseits aus den Sondermitteln für Inklusion des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst zur Verfügung gestellt.
Für beide Preise konnten bis zum 19. Juli 2019 Vorschläge eingereicht werden. Wie auch im letzten Jahr war die Resonanz sehr hoch: Insgesamt gingen 16 Anträge ein. Anhand von Vergabekriterien wurden im Anschluss die Preise unter der Leitung des Prorektors für Universitätsentwicklung im Beirat Inklusion und unter der Leitung des Prorektors für Bildung und Internationales in einer Auswahljury vergeben.
Im Bereich inklusive Lehre wurden zwei Projekte ausgezeichnet: Eine Auszeichnung ging an Gesine Wegner. Sie ist Dozentin an der Professur für Literatur Nordamerikas am Institut für Anglistik und Amerikanistik der Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften. In ihren Lehrveranstaltungen im Bereich der »Disability Studies« fördert und fordert sie bewusst den kritischen Austausch mit dem Thema Behinderung und erläutert zusammenhängende Begrifflichkeiten unter anderem im Kontext Schule.
Die zweite Auszeichnung erhielt das Projekt SING – Schule inklusiv gestalten, welches die Auswahljury überzeugte. Das Projekt ist am Zentrum für Integrationsstudien angesiedelt und hat sich zum Ziel gesetzt, inklusiven Fachunterricht an Schulen weiterzuentwickeln. Im Rahmen der angebotenen Lehrveranstaltungen werden durch Lehrkräfte aus Fachdidaktik und Sonderpädagogik gezielt die jeweils eigenen Perspektiven miteinander verknüpft. Weitere Informationen zum Lehrpreis für inklusive Lehre finden Sie hier.
Den Lehrpreis für gendersensible Lehre erhielt Felix Weber. Im Rahmen der Projekte MTC (Mentoring-Tutoring-Coaching) und OFP (Orientierungsplattform Forschung und Praxis) ist er im Bereich Coaching und Mentoring an der Fakultät Erziehungswissenschaften sowie dem ZLSB tätig. »In enger Zusammenarbeit mit der LAG Queeres Netzwerk Sachsen e. V. wurden für Lehramtsstudierende Workshops zur ›Pädagogik der Vielfalt‹ angeboten«, so Felix Weber. Im Zentrum dieser steht eine aktive Auseinandersetzung mit geschlechtlicher Vielfalt und die Anregung zur Reflexion des eigenen Handelns in der Interaktion mit LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender). Sensibilisierung und Hinterfragen soll angehende Lehrkräfte bestmöglich auf praxisnahe Situationen im Schulalltag vorbereiten. Weitere Informationen zum Lehrpreis für gendersensible Lehre finden Sie hier.
Die Verleihung aller Preise fand am 11. Oktober 2019 im Rahmen der Mitgliederversammlung der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden statt.