12.02.2020
Seiteneinstieg, mal ganz praktisch ...
Einblicke in die Werkstattwoche zukünftiger Grundschullehrer/-innen zum Thema "Differenzierung"
Seit 2017 leitet das Zentrum für Lehrerbildung, Schul-und Berufsbildungsforschung (ZLSB) das Programm für die Berufsbegleitende Qualifizierung von Lehrkräften an Grundschulen und weiterführenden Schulen. Dabei durchlaufen zukünftige Lehrer/-innen im Rahmen der wissenschaftlichen Ausbildung verschiedene Lehr-Lern-Formate. Ein besonders praxisorientiertes Angebot ist die sogenannte Werkstatt, mit der im Januar 2020 für die angehenden Grundschullehrkräfte in Sachsen das neue Jahr begann.
Nach einem gemeinsamen Kickoff ging es gleich differenziert los: In verschiedenen Räumen innerhalb und außerhalb des Lehrgebäudes der Dresden International University (DIU), einem Projektpartner der TU Dresden, gab es in dieser Woche täglich interessante Werkstattangebote für die Fächer Deutsch mit differenzierten Themen wie "Märchen", "Lesetagebuch", einer Materialienschau sowie mit Zufallsexperimenten und Magischen Quadraten für die Mathematik. Die Teilnehmenden hatten im Rahmen des Sachunterrichtmoduls die Möglichkeit, das Verkehrsmuseum Dresden als außerschulischen Lernort zu erkunden und vor Ort das didaktische Potenzial für heterogene Lerngruppen zu bestimmen.
Im Kontext der Pädagogik stand die "Äußere und innere Differenzierung" sowie die "Bildungsgerechtigkeit" im Fokus. In der Psychologie konnten die zukünftigen Lehrer/-innen "Lernspiele für Lernende mit Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben" kennenlernen. Jede bzw. jeder der 90 Teilnehmenden hatte die Möglichkeit, selbstbestimmt die angebotenen Themen und Materialien zu erkunden, Fragen zu stellen, Ergebnisse zu den gestellten Aufgaben zu diskutieren und die Ideen für den Kontext der eigenen Klasse zu reflektieren. Dazu gab es interessante Expertenrunden, bei denen die Dozierenden nicht die Rolle von Lehrenden übernahmen, sondern als Coaches agierten. Zum Abschluss der Werkstatt fand ein World-Café statt, bei dem die Ergebnisse multipliziert und zugleich geteilt wurden.
Die Werkstattwoche versteht sich als offenes Konzept, bei dem durch Dozierende Impulse gegeben werden und Wissen geteilt sowie erweitert wird. Daher konzipierte das Dozierenden-Team zu dem Thema „Differenzierung im Primarbereich“ themen- und methodenübergreifende Angebote. Die praxisbezogenen Aufgaben luden zum Ausprobieren und Nachmachen unter Berücksichtigung verschiedener Heterogenitätsdimensionen des institutionellen Lernens in der Grundschule ein. Dozierende begleiteten und reflektierten als Beratende den Prozess des Lernens in der Werkstattwoche. Der Differenzierungsaspekt wurde bewusst ausgewählt, um Bestimmungsmomente einer Didaktik des Lehrens und Lernens in heterogenen Gruppen in freier und konstruktiver Atmosphäre zu vertiefen.
Dieses offene Konzept des Werkstattangebots wurde von den Teilnehmenden positiv angenommen. So soll auch die nächste Werkstattwoche voraussichtlich im Mai 2020 wieder an der DIU stattfinden.
Weitere Informationen zur Berufsbegleitende Qualifizierung von Lehrkräften an der TU Dresden finden Sie hier.
Peggy Germer (Peggy.Germer@tu-dresden.de)