Nov 20, 2025
Studienreform und Zeitfenstermodell im Lehramtsstudium wirken
Erste Ergebnisse der ZLSB-Befragung zur Studiensituation in den Lehramtsstudiengängen der TU Dresden
Um die Lehramtsstudiengänge gezielt und bedarfsorientiert weiterzuentwickeln, befragt das ZLSB regelmäßig alle Immatrikulierten nach ihren Erfahrungen im Studium, ihrer Studienzufriedenheit und ihrem Studierverhalten. Im Sommersemester 2025 beteiligten sich über 1.100 Lehramtsstudierende. Damit liegen Rückmeldungen von fast jedem dritten Immatrikulierten in den Studiengängen für die Lehrämter an Grundschulen, Oberschulen, Gymnasien und berufsbildenden Schulen vor.
Ein Vergleich mit der letzten Studierendenbefragung im Jahr 2021 ermöglicht es unter anderem, die Auswirkungen von Studienreformen und Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung nachzuvollziehen. Seit der Umfrage im Sommersemester 2021 wurden die Studienordnungen aller Lehramtsstudiengänge infolge der Reform der Lehramtsprüfungsordnung überarbeitet. Dabei wurden Querschnittsthemen politische Bildung und Medienbildung in den Curricula der Studiengänge verankert. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Reform Wirkung entfaltet. Die Studierenden geben häufiger als noch vor vier Jahren an, im Studium ausreichend Gelegenheit zum Erwerb von Kompetenzen in den Bereichen politische Bildung und Medienbildung zu haben.
Um zeitliche Überschneidungen von Lehrveranstaltungen, die ein zügiges Studium behindern, zu minimieren, wurde zum Wintersemester 2023/24 ein Zeitfenstermodell zur überschneidungsfreien Planung von Lehrveranstaltungen im Lehramtsstudium an der TU Dresden eingeführt. In den Befragungsergebnissen zeigen sich nun erste positive Effekte dieser Maßnahme. Demnach ist davon auszugehen, dass Überschneidungen als Grund für Verzögerungen im Studienverlauf nach und nach entfallen.
Eine andere studienorganisatorische Herausforderung zeigt sich dagegen nach wie vor. In einigen Fächern führen zu geringe Platzkapazitäten in Seminaren dazu, dass Lehrveranstaltungen nicht wie gewünscht besucht werden können. Ein Großteil der Lehramtsstudierenden sieht sich im Verlauf des Studiums mit diesem Problem konfrontiert, dem im weiteren Qualitätssicherungsprozess ein besonderes Augenmerk gewidmet werden muss.
Dozierende berichten nach Corona immer wieder von geringen Anwesenheitsquoten in Lehrveranstaltungen. Die Befunde der ZLSB-Befragung bestätigen diesen Eindruck auch für die Lehramtsstudiengänge. Drei Viertel der Befragten besuchten im Sommersemester eine oder mehrere Lehrveranstaltungen nicht regelmäßig. Die Mehrheit dieser Studierenden gab an, die Zeit anderen Aufgaben für das Studium widmen. Es werden vor allem jene Lehrveranstaltungen nicht durchgängig besucht, deren Inhalte nicht unmittelbar prüfungsrelevant sind. Hier gilt es anzusetzen, um die Anwesenheit in Lehrveranstaltungen, die für ein gelingendes Studium letztlich unverzichtbar ist, wieder zu erhöhen.
Die Ergebnisse der umfangreichen Studierendenbefragung werden in den kommenden Monaten vertieft ausgewertet und Aufschluss unter anderem über Wahrnehmung der Kohärenz des Studiums und des Praxisbezugs in Lehrveranstaltungen sowie zur Arbeitslast im Verlauf des Studienjahres geben. Insbesondere fächerspezifische Auswertungen werden präzise Antworten darauf liefern können, wo Studierende zufrieden sind und wo Schwierigkeiten auftauchen. Gemeinsam mit Vertreter:innen der Fächer sollen die Ergebnisse diskutiert und über die Umsetzung von weiteren Qualitätsentwicklungsmaßnahmen beraten werden.
Research associate
NameMs Anna Schwalbe M.A.
Quality management
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Center for Teacher Education and Educational Research (German abbreviation: ZLSB)
Center for Teacher Education and Educational Research (German abbreviation: ZLSB)
Visiting address:
Seminargebäude II, Room 218a Zellescher Weg 20
01217 Dresden