12.06.2024
53. Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung zum Thema „Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger an sächsischen Schulen“
Am 31.05.2024 fand eine öffentliche Anhörung auf Antrag der Fraktionen CDU, BÜNDNISGRÜNE und SPD im Plenarsaal des sächsischen Landtags zum Seiteneinstieg statt. Geladene Sachkundige kamen aus den sächsischen Schulen, dem Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB) der TU Dresden, dem Zentrum für Lehrer:innenbildung und Schulforschung (ZLS) der Universität Leipzig sowie den Lehrerverbänden.
Auf der Tagesordnung der 53. Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung stand ein Antrag zum Thema Seiteneinstieg an sächsischen Schulen der Regierungsfraktionen an die sächsische Staatsregierung. Im Fokus des Antrages waren unter anderem Fragen zur Entwicklung des Seiteneinstiegs für einzelne Schularten und Standorte des Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB) seit dem Schuljahr 2018/2019. Darüber hinaus interessierte das Recruiting neuer Teilnehmender, ihr Fächereinsatz sowie Erfolgsquoten nach Abschluss der universitären Qualifizierung. Prof. Dr. Axel Gehrmann, der seitens der TU Dresden als Sachkundiger geladen war, verwies in seiner Rede auf die hohe Bestehensquote von mehr als 90% der Teilnehmenden der berufsbegleitenden Qualifizierung von Lehrkräften an der TU Dresden. Hier absolvierten seit 2017 mehr als 1000 Seiteneinsteiger:innen die wissenschaftliche Nachqualifikation für die Fächer der weiterführenden Schule (Physik, Informatik, Deutsch, Mathematik, WTH/S) sowie der Grundschule. Er hob hervor, dass fast 80% der Weiterbildungsteilnehmenden gut auf ihre bisherigen Berufserfahrungen als Master, Bachelor oder Magister nicht lehramtsbezogener Berufe zurückgreifen könnten und unterstrich auf diese Weise das hohe Potenzial bereits akademisch vorgeprägter „Career Changers“ für den Schuldienst. Kontrovers diskutiert wurden die hohen Belastungen durch Vollzeiteinsatz mit 26-27 Stunden Unterricht zu Beginn des Berufseinstieges sowie die lange Frist nach einer dreimonatigen Einstiegsqualifikation bis zur Möglichkeit einer Bewerbung für die berufsbegleitende wissenschaftliche Qualifikation an einem der sächsischen Hochschulstandorte (TU Dresden, Uni Leipzig, TU Chemnitz). Häufig vergingen mehrere Jahre, bevor die Seiteneinsteiger:innen diesen Professionalisierungsschritt antreten würden, argumentierte der Projektverantwortliche. Die Vertreter:innen weiterer Institutionen und Verbände bekräftigten, der Seitensteinstieg in Sachsen sei ein Erfolgsmodell. Sie betonten zugleich, dass tragfähige Mentoringsysteme für beginnende Lehrkräfte besonders wichtig seien. Die Ausschusssitzung endete mit einer Fragerunde, bei der alle Fraktionen Anliegen an die Sachkundigen richten konnten.
Ausschusssitzung als Video zum Nachschauen: Sächsischer Landtag "53. Sitzung - Ausschuss für Schule und Bildung"