15.04.2025
Bauingenieure entwickeln Krabbenfalle in Dresden – Projekt CLANCY erforscht Verbreitung der Chinesischen Wollhandkrabbe
Im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts CLANCY entwickeln Bauingenieure in Dresden eine spezielle Krabbenfalle zur Erfassung und Untersuchung der Chinesischen Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis). Die gebietsfremde Art breitet sich seit Jahren über Flusssysteme wie die Elbe aus und kann durch ihr invasives Verhalten Biozönosen sowie hydro-morphodynamische Charakteristiken in Küsten- und Binnengewässern nachhaltig verändern.
Ziel des Projekts CLANCY ist es, einen Beitrag zur Bewahrung der Artenvielfalt in der Nordseeregion zu leisten, indem insbesondere Möglichkeiten zum Management der Chinesischen Wollhandkrabbe erforscht werden. Hierfür arbeiten Partnerinstitutionen aus Belgien, Frankreich, Deutschland und Schweden eng zusammen.
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Aufstellung von Krabbenfallen an verschiedenen Standorten, die jeweils an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Der Schwerpunkt der Arbeiten in Dresden liegt auf der Untersuchung des rheotaktischen Verhaltens der Chinesischen Wollhandkrabbe. Dieses beschreibt die Bewegung der Tiere entlang von Strömungen und ist entscheidend, um bevorzugte Migrationspfade zu erkennen oder mögliche hydraulische Barrieren zu identifizieren.
Die am Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik (IWD) entwickelten Fallen sollen künftig wertvolle Daten über das Verhalten und die Ausbreitung der Neozoen liefern. Ziel ist es, gemeinsam mit allen Projektpartnern wissenschaftlich fundierte Managementrichtlinien zu erarbeiten, die regionsübergreifend anwendbar sind. Eine enge Zusammenarbeit mit Praxispartnern ist dabei ein wesentlicher Bestandteil des Projekts.
Weitere Informationen auf der Projektwebseite
Wissenschaftler des Instituts für Wasserbau der TU Dresden errichten am Ebufer in Dresden eine Krabbenfalle © André Terpe