Zwanzig20 – C3 – Teilvorhaben V1.3: Gesundheit; Teilprojekt 4: Quantifizierung der Staubfreisetzung beim Umgang mit Carbonbeton
Zwanzig20 – C3 – Teilvorhaben V1.3: Gesundheit; Teilprojekt 4: Quantifizierung der Staubfreisetzung beim Umgang mit Carbonbeton
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Rainer SCHACH, Dipl.-Ing. Cornell WELLER
Im Rahmen des Teilvorhabens V1.3 aus dem Verbundprojekt „Zwanzig20 – C³ Carbon Concrete Composite“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sollen bei der Erforschung der bautechnischen und materialwissenschaftlichen Entwicklung nachhaltiger Carbon-Beton-Produkte mögliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sowie Aspekte der Sicherheit und der Verantwortung gegenüber der Umwelt berücksichtigt werden. In diesem Vorhaben werden die Expositionen, denen der Mensch bei der Verarbeitung von Carbonfasern sowie beim Umgang mit Carbonbeton ausgesetzt ist, näher untersucht und definiert. Zu bestimmen sind gesundheitliche Gefährdungen beim Umgang mit Carbonfasern und dem Carbonbeton-Werkstoff sowie deren proaktive Minimierung oder Vermeidung. Insbesondere ist im Lebenszyklus des Carbonbetons mit einer Freisetzung von faserförmigen Partikeln in die Umwelt und die Atemluft des Menschen zu rechnen. Zu diesem Zweck wird auf Basis erfolgreicher, in der Ruß- und Abgascharakterisierung etablierter Technologien, ein Messsystem konzipiert und aufgebaut, in dem einerseits menschliche Lungenzellkulturen mit den Aerosolen aus der Carbonbetonverarbeitung direkt und an der Luft/Nährmediums-Grenze (Air-liquid Interface ALI) exponiert und gleichzeitig diese Aerosole physikalisch-chemisch charakterisiert werden. Im Verhältnis zu Referenzstäuben bekannter Toxizität (z.B. Asbest, Quarz, Printex etc.) kann eine relative Wirkungsstärke bestimmt werden. Innerhalb des Verbundvorhabens werden im Teilvorhaben C³-V1.3-IV-a am Institut für Baubetriebswesen die Analyseergebnisse im bautechnischen Kontext eingeordnet und die Auswirkungen auf den Menschen nach den Rechtsvorschriften zur Sicherheit und dem Gesundheitsschutz bewertet. Relevante Gefahren von Carbonfaser-Material-Stäuben, die bei Errichtung, Verwitterung, Abbruch sowie in Schadensfällen von Carbonbetonbauteilen entstehen können, werden in einer Gefährdungsbeurteilung analysiert. Darin werden relevante Gefahren beschrieben, das Eintritts- und Auswirkungsrisiko eingeschätzt und Sicherheits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen festgelegt.
Teilnehmer:
Universität Rostock – Institut für Chemie (Verbundkoordinator)
TU Dresden – Institut für Baubetriebswesen
TU Dresden – Institut für Verfahrenstechnik und Umwelttechnik
Vitrocell Systems GmbH
Photonion GmbH
TOPAS GmbH
Laufzeit: 12/2015 bis 03/2018