03.07.2025
Vernissage der Ausstellung „150 Jahre Architekturlehre an der Technischen Universität Dresden 1875–2025“

Ausstellung 150 Jahre Architekturlehre an der Technischen Universität Dresden
Gut besucht war die Vernissage der Ausstellung „150 Jahre Architekturlehre an der Technischen Universität Dresden 1875–2025“ am 23. Juni 2025 im Foyer des BZW der TU Dresden. Zahlreiche Studierende, Kolleginnen und Kollegen sowie Ehemalige waren erschienen. Mit der Ausstellung begeht die Fakultät Architektur und Landschaft an der TUD ihren runden Geburtstag und wagt aus gegebenem Anlass einen Blick in ihre eigene Geschichte. Dokumentiert wird in Schlaglichtern die historische Entwicklung von der 1875 eröffneten Hochbauabteilung des Königlich Sächsischen Polytechnikums zu Dresden hin zur Fakultät Architektur und Landschaft an der TUD. Die Ausstellung wurde von der Professur Baugeschichte und Architekturtheorie (Prof. Dr. Sonja Hnilica und ihr Team) kuratiert. Wesentliche Inhalte und auch die grafische Umsetzung wurden von Studierenden erarbeitet.
Prof. Dr. Roswitha Böhm, Prorektorin für Universitätskultur der TUD, unterstrich in ihrem Grußwort die Bedeutung historischer Forschungen in einem Fach wie der Architektur, das in besonderer Weise durch das Zusammenspiel von Transformation und Tradition geprägt ist. Anschließend erläuterte Dekanin Prof. Gesine Marquardt, wie die Fakultät, ihre Akteure und Akteurinnen sich seit 1875 verändert haben. So haben sich die Studierendenzahlen von rund 50 im Jahr 1875 auf gegenwärtig über 1.200 vervielfacht. Die Landschaftsarchitektur als eigener Studiengang kam 1970 hinzu. Seit 1907 sind Frauen zum Vollstudium zugelassen. Die erste Professorin wurde 1993 berufen, heute hat die Fakultät mit einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis den Wandel vollzogen. Damals wie heute verfolgt die Fakultät einen querschnittsorientierten Lehransatz, bei dem Entwurfsprojekte mit einer großen Bandbreite von Theoriefächern kombiniert werden. Kuratorin Prof. Dr. Sonja Hnilica betonte in ihrer Rede, wie stark politische Umbrüche die Institution geprägt haben, vom Königreich Sachsen über die Weimarer Republik, das Dritte Reich und die DDR bis ins wiedervereinigte Deutschland.

Prof. Dr. Sonja Hnilica und Prorektorin Prof. Dr. Roswitha Böhm
Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden Darstellungen des Werks von 40 Lehrenden aus allen Epochen. ZU sehen sind Lehrkonzepte, Forschung und künstlerische Arbeiten beziehungsweise Bauten von Persönlichkeiten wie Ernst Giese, Cornelius Gurlitt, Fritz Schumacher, Emil Högg, Leopold Wiel, Werner Bauch, Helmut Trauzettel, Carlo Weber oder Manfred Zumpe. Es zeigt sich ein kontinuierlicher Wandel von Architekturauffassungen: von der Gründerzeit über die moderne Reformbewegung, den Heimatschutz und das industrielle Bauen in der DDR bis in die Postmoderne.
Deutlich wird in der Ausstellung auch Folgendes: die Bauten und der Campus der TU Dresden wurden über Jahrzehnte hinweg von den Lehrenden der Fakultät geplant. Wichtige Namen sind in diesem Zusammenhang Karl Weißbach, Martin Dülfer, Karl Wilhelm Ochs, Heinrich Rettig und Fritz Schaarschmidt. Dieses bauliche Ensemble ist ein Dokument der Forschungsarbeit und des baukünstlerischen Schaffens der Fakultät. Nicht erhalten ist leider das 1875 eröffnete Hauptgebäude des ehemaligen Polytechnikums, in dem bis 1945 auch die Hochbauabteilung zuhause war, entworfen von Rudolf Heyn. Der im Krieg zerstörte Bau wird in der Ausstellung als Modell gezeigt.
Wegen großen Andrangs wurde die Laufzeit der Ausstellung bis 25. Juli verlängert.
Ort: Foyer des BZW, Fakultät Architektur und Landschaft, TU Dresden, Zellescher Weg 17, 01069 Dresden.
Zu besichtigen montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei

Modell des Hauptgebäudes des Polytechnikums